Steuerverfahren

Punktesieg für Star-Bariton Hampson

10.04.2009

In der Causa Herberstein prüft der Staatsanwalt noch, ob Thomas Hampson angeklagt werden soll. Ein Finanzverfahren ist indes vom Tisch.

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© EMI
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Der Vorwurf, wonach Andrea Herbersteins Lebensgefährte Thomas Hampson (53) die österreichische Finanz geprellt hätte, ist haltlos. Der Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft Manfred Kammerer bestätigt gegenüber ÖSTERREICH, dass das Finanzstrafverfahren gegen den amerikanischen Star-Bariton eingestellt wurde.

Steuer-Causa
In der Tierpark-Causa gehen die Ermittlungen hingegen weiter: Ankläger Johannes Winklhofer prüft, ob Hampson als Mitglied des Wirtschaftsbeirates zur Rechenschaft gezogen werden kann. Eine Entscheidung sollte hier bis zum Sommer vorliegen. Aber der Reihe nach: In der Finanz-Causa warf die Staatsanwaltschaft dem berühmten Wahl-Wiener vor, dass er bis ins Jahr 2005 seine Steuern nicht in Österreich sondern „nur“ in den USA bezahlt hätte. Der entscheidende Unterschied liegt in der Höhe des Steuersatzes: Er beträgt circa 35 Prozent in Amerika, jedoch 50 Prozent in Österreich.

Lebensmittelpunkt nicht in Ö
Hampsons Anwalt und das Finanzministerium (!) dementierten heftig. Tenor: Der Star-Solist hätte bis 2005 seinen Lebensmittelpunkt gar nicht in Österreich gehabt. Und weiter: Hampson würde als Künstler in Österreich eine Steuererleichterung („Zuzugsbegünstigung“) zustehen. Der Wahl-Wiener müsste also hierzulande nicht mehr Steuern berappen als in den Vereinigten Staaten. Fazit: Herbersteins Lebensgefährte bekam Recht – und hat Österreich mittlerweile den Rücken gekehrt.

Berater-Rolle
Ein neuerlicher „Auftritt“ im Landesgericht – wie im Vorjahr anlässlich des Tierpark-Prozesses – gilt in Gerichtskreisen als unwahrscheinlich. Den Fakten nach prüft der Staatsanwalt, ob Hampson als eingetragener Berater der Tierpark OEG „ähnlich eines Aufsichtsrates haftbar ist“, erläutert Kammerer, Von seiner Funktion her hätte Hampson „die Möglichkeit gehabt, auf die Geschicke der OEG einzuwirken“, so Kammerer weiter. Der einstige Geschäftsführer der Gesellschaft betonte indes, dass Hampson operativ keine Rolle gespielt hätte. Wenn, dann trat er bloß als väterlicher Freund in Erscheinung.

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