Wertsachen gestohlen

Trickdiebe beraubten Grazer Pensionistin

08.08.2008

Die 84-jährige wurde von einer jungen Frau abgelenkt, ihr Komplize stahl währenddessen die Wertsachen.

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© APA
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Eine junge blonde Frau hat sich und einem unbekannten Mittäter vergangenen Mittwoch mit einem Trick Zutritt zur Wohnung einer 84-jährige Grazerin verschafft und diese um etliche Wertsachen erleichtert. Die Seniorin bemerkte den Diebstahl erst einen Tag später und erstattete Anzeige, teilte die Bundespolizeidirektion Steiermark mit. Die Täter erbeuteten Bargeld und Goldschmuck. Die Polizei warnte zum wiederholten Male vor den raffinierten Methoden der Trickdiebe.

Gumütigkeit des Opfers ausgenutzt
Als die Pensionistin mit mehreren Einkaufstaschen nach Hause kam und die Tür ihres Mehrparteienhauses aufschließen wollte, wurde sie von einer blonden jungen Frau angesprochen. In gut verständlichem Deutsch mit ausländischem Akzent bot diese ihre Hilfe beim Hinauftragen der Einkäufe an. Vor der Wohnung bat sie darum, eine Nachricht für einen Nachbarn schreiben zu dürfen. Die 84-Jährige ließ sie ein.

Da die Täterin angab, nicht Deutsch schreiben zu können, diktierte sie der alten Dame die Nachricht. Währenddessen versperrte sie ihr die Sicht auf die Eingangstür mit einem großen schwarzen Tuch, das sie über der Schulter hängen hatte. In dieser Zeit hat sich vermutlich ein weiterer Dieb eingeschlichen und die Wertsachen entwendet. Die Polizei sucht nun nach einer 25- bis 30-jährigen blonden Frau mit dunkler Kleidung.

Trickdiebstähle häufen sich
Das ist bereits der dritte Trickdiebstahl innerhalb einer Woche in Graz. Zuvor bestahlen zwei Diebe am Dienstagvormittag einen älteren Herrn und eine 53-Jährige auf einem Markt bzw. vor einem Kaufhaus. Die Täter brachten die Pensionisten dazu ihre Brieftaschen zu öffnen und konnten so deren Bargeld entwenden.

In den vergangenen Jahren hatte die Polizei vermehrt mit Trickdiebstählen zu tun. "Von 2006 auf 2007 gab es einen eklatanten Anstieg, seitdem bleiben die Zahlen auf diesem hohen Niveau gleich", erklärte Gerhard Lecker von der Bundespolizeidirektion. "In erster Linie werden ältere Personen bestohlen. Der Schmäh ist eh immer der gleiche: Sie bringen die Opfer dazu, ihre Geldbörsen hervor zu holen". Auf die Frage, ob die Bevölkerung hinsichtlich Trickdieben sensibilisiert wurde, antwortete Lecker: "Wenn ich mir die nackten Zahlen anschaue, dann haben unsere Warnungen nicht geholfen. Die Leute glauben, ihnen würde so etwas eh nicht passieren."

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