Tourengeher (26) verschüttet

Wunder: 5 Stunden in Lawine überlebt

26.12.2019

Das Opfer war im Lawinenkegel gefangen. Eine kleine Atemhöhle rettete ihm das Leben.

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© Bergrettung Stmk.
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Stmk. Ein wahres Weihnachtswunder ereignete sich am Christtag in den Schladminger Tauern in der Gemeinde Michaelerberg-Pruggern. Ein Tourengeher wurde von einer Lawine mitgerissen, verschüttet und nach fünf Stunden lebend aus den Schneemassen geborgen.

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Knirschgeräusche. Der 26-jährige Alpinist aus dem Bezirk Liezen hatte am Vormittag eine Skitour auf den Pleschnitzzinken auf 2.112 Meter Höhe unternommen. Als er gegen 16.50 Uhr nicht am vereinbarten Treffpunkt auftauchte, versuchte ihn ein Bekannter telefonisch zu erreichen. Nach mehreren Fehlversuchen gelang es dem Freund doch noch, Kontakt zum 26-Jährigen herzustellen. Da er dabei aber lediglich „Knirschgeräusche“ hören konnte, alarmierte er die Einsatzkräfte.

Opfer mit Suchgerät ­geortet und ausgegraben

Eine groß angelegte Suchaktion wurde eingeleitet, bei der neben 20 Alpinpolizisten und Bergrettern auch die Lawinensuchhundestaffel beteiligt war.

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„Alle 20 Jahre“. Um 19.23 Uhr konnten die Retter schließlich mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät Kontakt zum 26-Jährigen herstellen und ihn auf einem östlich gelegenen exponierten Hang in einem Lawinenkegel lokalisieren. Nach fünf Stunden wurde der Alpinist aus einem Meter Tiefe ausgegraben. Er war verletzt und unterkühlt, aber ansprechbar. „Der Mann hatte Riesenglück, dass er unter der Schneedecke eine Atemhöhle hatte. Dass jemand fünf Stunden in einem Lawinenkegel überlebt, passiert statistisch alle 20 Jahre einmal. Ein Weihnachtswunder“, schilderte ein Bergretter.

Das Opfer wurde gewärmt, ins Tal gebracht und ins Spital eingeliefert.

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