Goldenstein

Streit mit Probst: Nonnen lehnen "Knebelvertrag" ab

28.11.2025

Die drei betagten Nonnen von Goldenstein im Flachgau haben den Vorschlag von Probst Markus Grasl abgelehnt, unter bestimmten Bedingungen in ihrem Kloster bleiben zu können. Eine Einigung ist weiterhin nicht in Sicht. 

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© APA/CHRISTINA WIRTENBERGER
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Grasl, der den Nonnen als Apostolischer Kommissar vorsteht, verbindet seine Zustimmung zum Verbleib der drei Nonnen in ihrem ehemaligen Kloster an Auflagen, denen sie jetzt eine Absage erteilen. 

Probst Markus Grasl, der den Nonnen als Apostolischer Kommissar vorsteht, legte ihnen diese Woche den "Lösungsvorschlag" vor: 

So hätte der abgeschlossene Teil des Klosters, künftig wieder respektiert werden sollen und damit nicht mehr für ordensfremde Personen zugänglich sein. Es hätte einen Gästebereich geben sollen. Gesorgt wäre für medizinische und pflegerische Unterstützung sowie geistlichen Beistand durch einen Priester. Aber: Als Bedingung für den Verbleib wäre auch die Einstellung von Social-Media-Aktivitäten gewesen. Das wollten die Nonnen nicht akzeptieren und wehren sich dagegen. 

"Preis des Schweigens"

Laut Sprecher Harald Schiffl soll damit das geistlich-spirituelle Leben wieder ins Zentrum rücken: „Es soll wieder ein gutes klösterliches, spirituelles Leben möglich werden, und es soll auch eine geistliche Begleitung der Schwestern geben.“ Ziel sei ein gedeihliches Miteinander im Kloster. Online werden diese Einschränkungen bereits kritisch kommentiert – Nutzerinnen und Nutzer sprechen von „dem Preis des Schweigens“.  

Ein wesentlicher Teil des Angebots betrifft außerdem die Betreuung der inzwischen 82, 86 und 88 Jahre alten Nonnen. Für sie soll rund um die Uhr Pflegepersonal bereitstehen, zudem soll eine Ärztin die medizinische Versorgung übernehmen. Sobald eine ausreichende Betreuung im Kloster nicht mehr gewährleistet werden könne, müssten die Frauen ins Pflegeheim wechseln, so Grasl. 

"Knebelvertrag"

Der Anwalt der drei Nonnen widersprach jedoch deutlich. Er bezeichnete das Angebot als Knebelvertrag und erklärte am Freitag, dass er seinen Mandantinnen rate, die Bedingungen nicht anzunehmen. Die Schwestern folgten dieser Empfehlung. 

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