Schneechaos

Lawinengefahr in Tirol

16.11.2007

Experten waren vor Lawinenabgängen in Tirol: Der Schnee ist in Berglagen spröde.

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© APA
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Nach dem Neuschnee hat es in Tirol deutlich abgekühlt. Die Experten des Lawinenwarndienstes sprachen am Freitag von "sehr tiefen Temperaturen", die durch einen mäßigen, teils lebhaften Ostwind verschärft würden. Die Lawinengefahr stieg mit der Höhe an und war im Westen und Nordwesten des Landes etwas kritischer zu beurteilen als in den schneeärmeren Regionen im Südosten des Landes.

Gefahr oberhalb der Waldgrenze
Im Westen herrschte oberhalb der Waldgrenze erhebliche Gefahr, ansonsten lag diese Höhengrenze meist um 2.200 Meter, während in tieferen Lagen die Gefahr als mäßig eingestuft werden könne. Die Hauptgefahr ging von frischen Triebschneepaketen in kammnahen, hochalpinen, hauptsächlich südlich ausgerichteten Steilhängen aus. Durch die kalten Temperaturen war der verfrachtete Schnee sehr spröde und könne auch durch einen einzelnen Skifahrer ausgelöst werden.

Steilhänge
"Problematischer" werde die Gefahreneinschätzung in windberuhigteren Steilhängen, wo lockerer Pulverschnee an der Schneeoberfläche den während des Wochenendes hauptsächlich in Steilhängen eingefrachteten Schnee mitunter überdecke. Lawinenauslösungen durch einen Wintersportler seien dort am ehesten im Übergangsbereich von wenig zu viel Schnee möglich.

Mächtige Schneedecke
In ganz Tirol finde sich laut Experten "eine für diese Jahreszeit überdurchschnittlich mächtige Schneedecke". Unterhalb etwa 2.200 Metern konnte sich diese aufgrund des Warmwettereinflusses am vergangenen Sonntag mit nachfolgender Abkühlung meist gut verfestigen. Mögliche Gleitflächen für Lawinen fänden sich derzeit vor allem in oberflächennahen Schichten. Einzig im vergletscherten bzw. hochalpinen, nordexponierten Gelände seien diese vermehrt in Rinnen und Mulden auch in Bodennähe anzutreffen. An der Schneeoberfläche lagere meist lockerer Pulverschnee, der bereits durch geringeren Windeinfluss verfrachtet werden und somit neue Triebschneepakete bilden könne.

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