Vater & Sohn in Not

Sturm warf Boot am Achensee um

04.08.2009

Ein kleines Boot mit einem 51-Jährigen und seinem Sohn vom Sturm umgeworfen.

Zur Vollversion des Artikels
© Zoom
Zur Vollversion des Artikels

Es hätte bloß ein gemütlicher Ausflug am Sonntagnachmittag werden sollen. Werner Plattner aus Stans mietete beim Gasthaus Hubertus in Pertisau ein Dias-Boot und stach um 13 Uhr in See. Mit an Bord war auch Sohn Thomas (9). „Wir wollten in Schwarzenau essen und dann zurücksegeln“, erzählt der 51-Jährige, „dann zog im Norden ein Gewitter auf.“ Also kehrten Vater und Sohn kurz vor dem Ziel um.

Sie kamen nicht weit
Zehn Minuten später fegten orkanartige Stürme über den Achensee und warfen das Boot um. Mit großer Mühe konnten sie das Boot aber wieder aufstellen. „Wir versuchten vergeblich, das Wasser auszuschöpfen.“ Mittlerweile war der Sturm so stark, dass ein Boot, das zu Hilfe kommen wollte, um wenigstens Thomas zu bergen, abdrehen musste. Dann warfen die Stürme und die hohen Wellen das Boot noch einmal um.

Erfahrener Segler
200 Meter vom Ufer in Pertisau versuchten Vater und Sohn nur mehr, selbst mit Schwimmwesten heil an Land zu kommen. Die Wasserrettung Maurach und die Polizei brachte die Schiffbrüchigen an Land – Werner und Thomas Plattner waren nach zehn Minuten im 18 Grad kalten See völlig durchnässt und unterkühlt. Trockene Kleidung und heißer Tee beim Wasserrettungsstützpunkt waren zumindest eine Erstversorgung. Plattner, der den A-Schein besitzt und erfahrener Segler ist: „Ich habe einen Fehler gemacht, aber es gab keine Sturmwarnung, und viele Boote waren ausgelaufen. Es war echt haarig.“

Sohn Thomas hat die Seenot gut weggesteckt. „In Zukunft will er aber lieber auf einem Kajütboot segeln“, erzählt der Vater. Aber auf eines freut sich der Kleine schon: „Wenn die Schule beginnt, muss ich die Geschichte unbedingt erzählen“, lacht Thomas.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel