TV-Chefin und Theater-Premiere

Kathrin Zechners doppelter Freudentag

14.09.2011

Der heutige Donnerstag ist für Kathrin Zechner ein wesentliches Datum.

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© TZ ÖSTERREICH / Pauty
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Der heutige Donnerstag ist für Kathrin Zechner ein wesentliches Datum: Zum einen hat die Wiener Musical-Chefin im Ronacher Premiere: Sister Act. Und zum anderen wird die große Kommunikatorin um die Mittagszeit vom Stiftungsrat des ORF zur neuen „Super-Direktorin“ gekürt: zur Programm- und Informations-Direktorin in Personalunion.

Generaldirektor Alexander Wrabetz erwartet sich von der gebürtigen Grazerin angesichts der Quoten-Baisse eine flotte Programmoffensive samt nagelneuen Sendungskonzepten. Zechner möge jenen frischen Wind bringen, für den sie bereits während ihrer ersten ORF-Amtszeit – 1995 bis 2002 war sie unter Gerhard Zeiler Programmintendantin – sorgte: Geschult beim Privatsender Tele 5 und in der TV-Software-Schmiede Endemol, erfand sie das österreichische Pendant zu Big Brother – Taxi Orange –, sie initiierte das heimische Äquivalent der Millionenshow und schuf ein hartnäckiges Talk-Format – die Barbara Karlich Show. Unter ihrer Ägide entwickelten sich Serien-Langstreckenläufer wie Kommissar Rex, Julia und Schlosshotel Orth.

Mit Vorschusslorbeeren und einem potenziellen Jahresgehalt von 259.000 Euro ausgestattet, wird Zechner der Abgang von Wiens Musicaltheatern leichter fallen. In ihre Intendanz fielen neben Sister Act spektakuläre Premieren wie Romeo und Julia, Rebecca und The Producers. An Nebenschauplätzen entstanden exquisitere Produktionen wie Die Weberischen und Woyzeck mit den Tiger Lillies (ab 24. 9.) sowie The Infernal Comedy mit John Malkovich. Als ihr wesentlichster Musical-Exportartikel gilt Rebecca, das 2012 an den Broadway geht.

Die Alleinerzieherin hat mit dem Schauspieler Erwin Steinhauer einen Sohn, Stanislaus (11).
 

ORF-Team als Polit-Deal im Stiftungsrat

Heute wird ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz dem ORF-Stiftungsrat seine vier neuen Geschäftsführer und neun Landesdirektoren zur Wahl präsentieren. Wrabetz lässt gleich zwei ORF-Stiftungsräte – die ihn im August wiedergewählt hatten – aufsteigen: Der bisherige ORF-Betriebsrat und Stiftungsrat Michael Götzhaber wird neuer ORF-Technik-Direktor – der ORF-Redakteursrat protestiert gegen seine Bestellung.

Auch der Wechsel von ÖVP-ORF-Stiftungsrat Helmut Krieghofer zum ORF-Landesdirektor in Tirol – auch er wählte im August Wrabetz im Stiftungsrat – sorgt für Irritationen. Vor allem, da Kärntens FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler ungeniert zugegeben hatte, dass er sich mit Wrabetz auf Karin Bernhard als neue ORF-Kärnten-Chefin geeinigt habe. Die ORF-Chefs sollten von „unabhängigen“ Stiftungsräten gewählt werden – zumindest laut Gesetz. Heute wird das ORF-Personalpaket aber durch gewunken werden. Und Zechner und Co. ORF-Chefs werden.

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