Nagel im Kopf

Unfallopfer ohne Folgeschäden erwacht

08.11.2006

Trotz Operation am offenen Gehirn wird der 30-jährige Zimmermann den Unfall mit der Nagelpistole ohne Folgeschäden überleben.

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Der Zustand jenes 30-jährigen Zimmermanns aus Oberösterreich, der sich am Mittwoch bei Dachdeckerarbeiten einen zehn Zentimeter langen Nagel in den Kopf geschossen hat, ist nach der Operation stabil. Dies teilte am Donnerstag der Primar des Salzburger Unfallkrankenhauses Alois Karlbauer in einer Pressekonferenz mit. Der Verletzte sei wach, ansprechbar und zeige keine gröberen neurologischen Ausfälle, wie etwa Lähmungen, berichtete Neurochirurgin Astrid Tolnai.

Das Gehirn wurde "offen gelassen"
Dem Zimmermann wurde gestern in einer rund zweistündigen Operation der Nagel aus dem Gehirn operiert. Mit dem Fremdkörper musste auch ein Teil des Schädelknochens entfernt werden, da die Ärzte abklären mussten, welche Gehirnverletzungen vorliegen. Der Schädelknochen wurde nicht mehr eingesetzt, das Gehirn sozusagen "offen gelassen, damit entstehender Gehirndruck Platz hat, sich auszudehnen", erklärte Oberarzt Josef Zirknitzer.

Unglaubliches Glück
Alle Mediziner waren sich einig, dass der Patient riesiges Glück gehabt hat, weil der Nagel, der die Schädeldecke durchschlagen und in die Scheitelbeinregion des Gehirns eingedrungen ist, keine lebensbedrohlichen, zentralen Areale verletzt hat. Natürlich bestehe bei derartigen Verletzungen die Gefahr von Folgeschäden, wie Infektionsrisiko und Narbenbildung, doch im Moment sei der Zustand des Patienten stabil, gab Karlbauer Auskunft. Bei gutem Verlauf der Heilung kann der 30-Jährige das Spital voraussichtlich in zwei bis drei Wochen schon wieder verlassen.

Nach Unfall bei vollem Bewusstsein
Der Zimmermann aus dem Bezirk Braunau hat sich am Mittwoch auf einer Baustelle bei Schneegattern versehentlich einen zehn Zentimeter langen Nagel zur Gänze in den Kopf geschossen. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber in das UKH Salzburg eingeliefert. Dort erstaunte die Ärzte die Diskrepanz zwischen den klinischen Befunden und den Resultaten der Computertomographie. Da der Patient bei vollem Bewusstsein war, sprach und sogar noch telefonierte, glaubten die Mediziner zuerst, der Nagel befinde sich in der Haut und nicht im Schädel.

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