22,7° im November

Wann kommt endlich der Winter?

23.11.2006

Es wird der wärmste Herbst, aber keinem taugt's: Die Skiorte bangen um Gäste und der Handel zittert ums Weihnachtsgeschäft.

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Erst vor kurzem haben uns die Meteorologen erklärt, dass dieser Herbst in die Geschichte eingehen wird. Na und? Wir wollen Winter! Wir wollen Weihnachtsstimmung! Wir wollen mit klammen Fingern am Punschstand stehen und uns nach einem kuscheligen Kaminfeuer sehnen! Wir wollen vor dem Fernseher sitzen und unsere Ski-Damen und männlichen Ski-Asse anfeuern! Wir wollen dieses Frühlingswetter nicht. Nicht um diese Jahreszeit.

So hat es der 25. November Temperaturen jenseits der 20 Grad gebracht. Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erreichte das Thermometer am Samstag in Feldkrich in Vorarlberg 22,7 Grad Celsius - plus, damit keine Missverständnisse angesichts des Datums aufkommen. Kaum kühler war es in Dornbirn mit 22,2 Grad. Geschieht nicht noch ein Wunder in den nächsten Tagen mit Temperaturen um 40 Grad minus, wird es der wärmste November seit Beginn der Aufzeichnungen, sagte ein Meteorologe.

Der lebende Beweis: Hier sehen Sie Live-Cams aus ganz Österreich!

Skiregionen bangen um den Schnee
Und auch die österreichischen Skiregionen klagen: Den Skigebieten fehlt kurz vor dem Start der Wintersaison der Schnee. Auch waren die Temperaturen bisher zu warm, um die weiße Pracht künstlich herzustellen. Und am 1. Dezember sperren die Skilifte auf!

Lech am Arlberg
Bleiben die Temperaturen niedrig, muss etwa in dem Vorarlberger Nobel-Skigebiet Lech am Arlberg mit rund 300 Schneekanonen nachgeholfen werden.

Flachau und Zell am See
Seit zwei Wochen stehen die Schneekanonen in den Salzburger Wintersportzentren Flachau und Zell am See still. Obwohl es in der Nacht in den oberen Lagen geschneit hat, sind die Temperaturen zu mild, um die Kanonen und Lanzen anzuwerfen. "Auf 1.600 Meter Seehöhe hat es minus zwei Grad. Wir können nicht beschneien" , erklärte Pressesprecherin Bettina Plank. Auf den Pisten im oberen Bereich liegt noch 35 bis 40 Zentimeter Kunstschnee. "Wir hoffen dennoch, dass wir bis zum 1. Dezember mit fast allen Liften aufsperren können."

Saalbach
Wolfgang Breitfuß aus Saalbach: "Wenn´s nicht bald schneit, Alles was wir brauchen, sind vier kalte Tage und Nächte. Den Rest besorgen unsere 421 Schneekanonen.

Hohentauern
im steirischen Skigebiet Hohentauern macht sich auch schon langsam Nervosität breit: Wenn das Wetter weiter so warm sei, könne sich der offizielle Saisonstart am 11. Dezember verschieben.

Krippenstein
Am Krippenstein in gut 2.000 Meter Höhe liegt zwar Schnee, in den tieferen Lagen beherrscht aber nach wie vor die Farbe Grün die Landschaft. Die Misere soll notfalls mit Schneekanonen behoben werden. Dafür müssen die gar nicht winterlichen Temperaturen aber noch sinken.

Ski-Rennen in Europa gefährdet
Alle Jahre wieder ... leidet der Ski-Weltcup zum Saisonstart unter Schneeproblemen. So arg wie heuer war es aber noch nie. Vier Wochen nach der Absage des Gletscher-Auftaktes in Sölden steht wegen des außergewöhnlich milden Herbstes auch über den ersten Speed-Rennen in Europa ein großes Fragezeichen. Das Damen-Wochenende in St. Moritz ist dem Wetter bereits zum Opfer gefallen, gebangt wird auch um die Herren-Bewerbe in Val d'Isere. Es gibt deshalb bereits Überlegungen, zusätzliche Rennen in Nordamerika zu bestreiten.

Weihnachtsstimmung kommt nicht auf
Und das warme Wetter holt Weihnachtseinkäufer nicht hiterm Ofen hervor: Neun von zehn Österreicher lassen sich von der vorweihnachtlichen Stimmung, die in den meisten Kaufhäusern herrscht, nicht beeindrucken. Grund dafür ist laut Meinungsforschern das Wetter: "In Österreich gehören Schnee, Kälte und Weihnachten einfach zusammen", analysierte OGM-Experte Peter Hajek.

Und es ist keine Besserung in Sicht:
Boden- und Hochnebelfelder werden im Tal häufiger, Auflockerungen sind eher selten. Die Nebelobergrenzen liegen zwischen 600 und 900 Meter. Außerhalb und oberhalb der Nebelzonen scheint erneut vielfach die Sonne. Am Nordrand der Gebirge bleibt es föhnig. Allgemein mild mit Frühtemperaturen zwischen 1 und 8 Grad, im Westen durch Föhn bis 12 Grad und Tageshöchsttemperaturen in den Nebelgebieten 8 bis 11 Grad, sonst 11 bis 18 Grad. Die Nacht auf Sonntag wird trocken.

Sonntag:
Typisch ruhiges, auf den Bergen meist sonniges, in den Niederungen häufig nebelig trübes Spätherbstwetter. Meist weht schwacher Wind aus Ost bis Südwest. Allgemein mild. Nächtliche Abkühlung auf 2 bis 8 Grad, im Westen auch um 12 Grad. Tagesmaxima im Westen bis 17 Grad, sonst je nach Nebel und Sonne 8 bis 12 Grad. Störungsfrei geht es für die Nacht auf Montag weiter.

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