Falscher Fußpass

Bestattung verhindert folgenschweren Leichentausch im UKH Meidling

21.08.2025

Ein falscher Name auf einem Fußpass, ein zweiter auf der Hand, und dazwischen ein Moment, der alles hätte verändern können. Im UKH Meidling wurde am Mittwoch beinahe eine falsche Verstorbene an ihre Angehörigen übergeben.

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.Das Team von Memoria Bestattung wurde beauftragt, eine verstorbene Frau aus der Pathologie abzuholen. Die formelle Übergabe erfolgte wie gewohnt durch einen Pathologen. Als das dafür vorgesehene Kühlfach geöffnet wurde, begannen die Mitarbeiter mit der routinemäßigen Identitätskontrolle. Dabei zeigte sich sofort eine alarmierende Unstimmigkeit. Während der Fußpass einen anderen Namen trug, stimmte der Handpass mit dem der Verstorbenen überein. Dieser Widerspruch ließ keinen Zweifel zu, dass hier etwas nicht stimmte.

Die darauf folgende Kontrolle förderte eine zweite Verstorbene zutage, die in einem anderen Kühlfach lag. Ihr Name entsprach exakt jenem, der irrtümlich auf dem ersten Fußpass zu finden war. Ohne die genaue Prüfung durch Memoria wäre dieser Irrtum wohl unentdeckt geblieben, mit potenziell schmerzhaften Folgen für beide betroffenen Familien.

Sohn musste verstorbene Mutter identifizieren 

Um völlige Sicherheit zu gewährleisten, sah sich das Team gezwungen, den Sohn - entgegen seinem ursprünglichen Wunsch - der Verstorbenen darum zu bitten, die Identität seiner Mutter anhand von Fotos zu bestätigen. Obwohl dieser Schritt emotional belastend war, konnte nur so zweifelsfrei sichergestellt werden, dass die richtige Person in Obhut genommen wurde.

Dieser Vorfall macht deutlich, wie sensibel und fehleranfällig die Abläufe rund um den letzten Weg eines Menschen sein können. Er zeigt aber auch, wie wichtig Genauigkeit, Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein im Bestattungswesen sind. 

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