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Donaustadt die Spitze: Auto-Rückgang in 13 Wiener Bezirken

10.10.2025

In Wien wird immer öfter auf die Anschaffung eines eigenen Autos verzichtet. Im Vorjahr ging deren Zahl in 13 Bezirken zurück, wie der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag mitteilte.

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© APA/HERBERT NEUBAUER
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Der Bezirk Margareten ist überhaupt jener mit dem geringsten Kfz-Anteil in ganz Österreich. An manchen Orten ist die Verkehrsbelastung aber weiter hoch - etwa in der Nähe von Erholungsgebieten wie dem Lainzer Tiergarten. Der Bezirk Hietzing führt darum nun erstmals Anrainerparken ein.

Seit dem Jahr 2005 ist laut VCÖ in Wien die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen von 402 auf 363 gesunken. Wien hat im Landeshauptstadt-Vergleich im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die mit Abstand wenigsten Autos. Auf den weiteren Plätzen folgen in diesem Ranking Innsbruck (432 Fahrzeuge) und Graz (467).

Am wenigsten Autos in Margareten

Im Vorjahr ging in 16 Wiener Bezirken die Anzahl der Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zurück, in 13 Bezirken nahm auch absolut die Zahl der Pkw ab, berichtete der VCÖ. Am stärksten war der Rückgang im Flächenbezirk Donaustadt - und das bei gleichzeitigem Bevölkerungszuwachs, wie betont wurde. Spitzenreiter in Sachen Autoverzicht ist Margareten. Im fünften Bezirk sind nur 258 Pkw pro 1.000 Personen registriert.

Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen im Jahr 2024 - in Klammer Jahr 2023:

  • Margareten: 258 (260)
  • Rudolfsheim-Fünfhaus: 268 (267)
  • Brigittenau: 270 (271)
  • Neubau: 288 (294)
  • Josefstadt: 289 (291)
  • Leopoldstadt: 300 (314)
  • Mariahilf: 306 (303)
  • Hernals: 306 (308)
  • Alsergrund: 308 (311)
  • Ottakring: 315 (314)
  • Favoriten: 320 (322)
  • Währing: 341 (345)
  • Wieden: 344 (351)
  • Penzing: 356 (357)
  • Simmering: 360 (357)
  • Meidling: 360 (339)
  • Landstraße: 365 (367)
  • Floridsdorf: 372 (374)
  • Donaustadt: 398 (415)
  • Döbling: 408 (410)
  • Hietzing: 434 (438)
  • Liesing: 525 (516)
  • Wien: 363 (364)

Die Innere Stadt kommt auf 988 Pkws per 1.000, allerdings haben dort öffentliche Stellen ihre Fahrzeuge angemeldet, weshalb die Zahlen nicht vergleichbar sind.

"Früher war eine hohe Anzahl an Pkw ein Zeichen von Wohlstand, heute von schlechtem Öffi-Angebot, schlechter Nahversorgung und von Autoabhängigkeit. Ein niedriger Motorisierungsgrad ist heute ein Zeichen von Freiheit in der Verkehrsmittelwahl", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Weitere Maßnahmen um diesen Trend fortzusetzen, sind laut Schwendinger: "Häufigere Öffi-Verbindungen in den Außenbezirken, deutlich mehr Carsharing-Angebot, die Verbesserung der Radinfrastruktur, mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger und deutlich mehr Tempo 30 statt 50."

Bezirke, in denen die absolute Auto-Anzahl zurückging:

  • Donaustadt: minus 796 Pkw
  • Leopoldstadt: minus 697 Pkw
  • Neubau: minus 252 Pkw
  • Währing: minus 208 Pkw
  • Alsergrund: minus 147 Pkw
  • Josefstadt: minus 131 Pkw
  • Wieden: minus 126 Pkw
  • Hernals: minus 92 Pkw
  • Innere Stadt: minus 69 Pkw
  • Brigittenau: minus 55 Pkw
  • Margareten: minus 45 Pkw
  • Rudolfsheim-Fünfhaus: minus 33 Pkw

Anwohnerparkplätze in Hietzing

Im Bezirk Hietzing wird es ab Dezember erstmals eigene Anwohnerparkplätze geben, wie die Bezirksvorstehung der APA mitteilte. Stellplätze werden dabei nur für Personen reserviert, die über ein Parkpickerl für den 13. Bezirk verfügen.

Dieser ist flächendeckend Kurzparkzone, das Pickerl erlaubt ein dauerhaftes Abstellen. Die Kurzparkzone gilt aber am Wochenende oder an Feiertagen nicht, was laut Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (ÖVP) die Parkplatzsituation an manchen Orten verschärft.

In der Nähe von Ausflugsdestinationen wie dem Lainzer Tiergarten und Schönbrunn sei der Stellplatzdruck hoch, berichtete sie. Künftig wird es dort Parkplätze geben, die durchgehend nur für Anrainer reserviert sind.

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