Wien-Extra

Ein Jahr Ludwig: Die Bilanz

24.08.2019

Von der Eröffnung des KH Nord bis zum weltweiten Spitzenplatz bei den Smart Cities – Michael Ludwigs Ära startete fulminant.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Einstieg. Am 24. Mai 2018 ging im Wiener Gemeinderat eine historische Weichenstellung über die Bühne – Langzeitbürgermeister Michael Häupl trat zurück und Michael Ludwig wurde zum neuen Stadtchef gewählt, übrigens mit überraschend vielen Stimmen auch aus den Reihen der Opposition.
 
© Wolfgang Wolak
 

Powerplay Ludwigs zum Start ins neue Amt

 
Kraftakt. Gleich zum Start legte Ludwig mit einer Serie von Maßnahmen los, die schon lange Jahre in Wien heftig diskutiert wurden: So setzte er gegen alle Widerstände ein Alkoholverbot am Prater­stern durch – das inzwischen in der gesamten Stadt als Maßnahme für mehr ­Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger anerkannt wird und auch eine Diskussion über den vernünftigen und respektvollen Umgang mit den Randgruppen in der Gesellschaft auslöste.
 
Ebenso rasch folgten in den Monaten darauf große Infrastrukturprojekte, die Wien zukunftsfit machen sollen – von einem neuen Busterminal im Prater bis hin zu einer großen Mehrzweckhalle in Neu Marx, die Wien eine Event-Location von Weltformat bringen soll.
 
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Wohnen und Bildung sind wichtige Schwerpunkte

 
Leistbares Wohnen. Für eine immer noch relativ stark wachsende Stadt sind zwei Fragen der Infrastruktur freilich entscheidend, fand Ludwig: Wohnen, sein altes Spezialgebiet als Stadtrat, und die Bildung, wo er vor seiner politischen Tätigkeit engagiert war.
 
Derzeit wird, wie man am Beispiel des Projekts in der Berresgasse in der Donaustadt mit 3.000 Wohnungen sieht, kein einziges Stadtentwicklungsgebiet geplant, ohne dass es eine moderne Campusschule daneben gibt, bei der die ganztägigen Schulangebote für mehr Chancengleichheit sorgen.
 
Und beim Wohnen hat der Stadtchef mit seiner neuen Stadträtin Kathrin Gaál jemand gefunden, der seine Vorstellungen von leistbarem Wohnen und einem gerechten Wohnungsmarkt konsequent umsetzt.
Flächenwidmung und neue Smart-Wohnungen.
 
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Konflikte. Um künftig leistbaren Wohnraum zu garantieren, wird das Modell der Smart-Wohnungen, die preislich in etwa den Kosten einer Gemeindewohnung entsprechen, um 140 Millionen Euro aufgestockt. Gleichzeitig wird die Gemeindebau-Offensive fortgesetzt und mit der Reform der Flächenwidmung wird gesichert, dass bei jedem Neubauprojekt mindestens 50 Prozent der Fläche für sozialen Wohnbau gewidmet sein müssen. Politiker aus ganz Europa schauen neidvoll auf Wiens Wohnbaupolitik.
 

Ansage: 50.000 neue Jobs in der Digi-Metropole Wien

 
Arbeit. Einer der Kernpunkte in Ludwigs Politik ist die Frage der Beschäftigungspolitik: Er lud zum ersten großen Sozialpartnergipfel ins Rathaus, um gemeinsam mit der Wirtschaft und den Arbeitnehmervertretern darüber zu diskutieren, wie man Wien zur Digital-Hauptstadt Europas machen könne.
 
Denn darin sieht Ludwig eine der zentralen Herausforderungen, um in der Stadt auch ein möglichst hohes Beschäftigungsniveau zu halten – gemeinsam mit den Sozialpartnern kann er inzwischen auch realistisch versprechen: „Wir wollen in Wien bis Ende 2020 rund 50.000 neue Jobs schaffen.“ Von diesem Ziel sind immerhin derzeit schon 39 Prozent umgesetzt – im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2018 gibt es einen Beschäftigungszuwachs von 19.590 Jobs.
 

Offensive zur Stärkung der Wiener Bezirksstrukturen

 
Breite. Als Vertreter eines der großen „Flächenbezirke“ Wiens, nämlich als Floridsdorfer, war es dem neuen Bürgermeister auch ein Anliegen, die Struktur auch der Randbezirke zu fördern, indem etwa in den Wohnbauten der Stadt der erste „Supergreißler“ eröffnete, der ein Beispiel für die Belebung der Erdgeschosszonen in den Wohnbauten darstellt. Die Bezirkskultur wurde durch „Stadtlabore“ gestärkt und die Wiener Festwochen gehen mit ihren Produktionen seit diesem Jahr verstärkt in die Bezirke. Projekte wie der CopaBeach runden das Programm ab.
 
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KH Nord trotz Streits ein Gesundheits-Meilenstein


Eröffnung. Nach jahrelangen Konflikten gelang es Ludwigs neuem Regierungsteam, auch das KH Nord – jetzt: Klinik Floridsdorf – zu eröffnen. Und bis auf überschaubare Anfangsprobleme, die im Rahmen des Üblichen bei derartigen Großprojekten blieben, läuft der Betrieb des neuesten Wiener Großspitals derzeit – fast schon – auf Hochtouren.
 

Das Zusammenleben soll friedlich ablaufen

 
Campus der Religionen. Neben vielen pragmatischen Maßnahmen, die das Zusammenleben in der Stadt entspannter und konfliktfreier gestalten sollen – Stichwort Essverbot in der U-Bahn –, will Ludwig aber auch bewusst Zeichen setzen, um den UNO-Standort Wien auch als Stadt der Toleranz zu präsentieren.
 
Der Campus der Religionen im Bereich der UNO-City ist eines dieser symbolhaften Projekte.
 
Im täglichen Zusammenleben setzt Wien vor allem auf Respekt und soziale Gerechtigkeit – das beginnt bei der Betreuung Jugendlicher in Parks, geht über ein dichtes Netz an Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen – und endet dabei, dass Ludwig die Mindestsicherung für sozial Schwache gegen den Bund mit allen Mitteln verteidigt.
 

Die Hochzeit: Privates Glüch mit seiner Irmtraud

 
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Er hatte es in seiner Antrittsrede versprochen: Und setzte es Ende August 2018 auch prompt um. Im engsten Kreis, mit nur 25 geladenen Gästen, heirateten die Managerin Irmtraud Rossgatterer und Michael Ludwig im historischen Roten Salon des Rathauses. „Ich habe der Liebe meines Lebens im Wiener Rathaus das Jawort gegeben. Es war ein magischer Moment. Wir sind überglücklich“, postete Ludwig auf Facebook.
 

Das Team von Ludwig

 
Bunte Truppe: Diese Stadträte sollen Wiens Zukunft sichern. Drei Frauen und drei Männer holte sich Ludwig ins rote Stadtregierungs-Team.
 
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"Die Mischung macht es aus“, erklärte Bürgermeister Michael Ludwig bei der Präsentation seines Stadtrat-Teams – er holte drei Frauen und drei Männer, mixte Polit-Profis mit Quereinsteigern und setzte auf Erfahrung plus frische Ideen. Veronica Kaup-Hasler gilt in der Kultur-Szene als positive Überraschung, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál kämpft für ein leistbares Leben, Peter Hacker holte das KH Nord aus dem Skandalsumpf, Jürgen Czernohorszky soll die Bildungschancen verbessern, Peter Hanke ist der Schlüsselspieler für Jobs, Technologie, Wirtschaft und Innovation, Ulli Sima kümmert sich um die Wiener Öffis.
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