Ring war vier Stunden gesperrt

Flüchtling klettert auf Parlament

16.07.2018

Syrer saß mit Strick um den Hals auf Container: 'Will nach Hause!'

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© TZOE/Moni Fellner
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Großaufgebot der ­Polizei mit Sondereinsatzkommando WEGA, Bereitschaftseinheit und Diensthundestaffel am Montag vor dem Parlament in der Wiener City. Ein 26-jähriger Flüchtling aus Syrien war auf die vor dem Gebäude aufgestellten, etwa acht Meter hohen Glascontainer geklettert, drohte mit Selbstmord. Ein Augenzeuge: „Er hatte ­einen Strick um den Hals, rief immer wieder, dass er nach Hause will.“

Der Syrer hielt einen Zettel in der Hand, auf dem er seine Rückführung in die Heimat forderte. Worin diese bislang gescheitert war und wie der rechtliche Aufenthaltsstatus des 26-Jährigen ist, war zunächst unklar. Die zuständige Botschaft wurde eingeschaltet.

© TZOe M. Fellner

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Vier Stunden lang, von 10 bis 14 Uhr, saß der Flüchtling auf dem Container, wiederholte immer wieder seine Drohungen. Die Polizei sperrte den Ring bereits ab der Operngasse nach der Staatsoper bis nach dem Parlament ab. Auch mehrere Straßenbahnlinien waren betroffen.

Ein Verhandlungsteam der Polizei und ein Dolmetscher sprachen mit dem 26-Jährigen, versuchten, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch immer wieder forderte er, in seine Heimat ausgeflogen zu werden. Er gestikulierte wild mit den Armen, sprach aufgebracht mit den Beamten.

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Nach vier Stunden
 gab der Syrer auf

Gegen 14 Uhr hatten es die Verhandler geschafft. Der 26-Jährige gab auf, kletterte freiwillig vom Container ­herunter. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen. Wie es mit dem jungen Syrer weitergeht, war zunächst noch unklar.

Die Ringstraße wurde nach vier Stunden wieder freigegeben.

Hilfe bei Depressionen & Co.

Sollten Sie von Depressionen oder Selbstmordgedanken betroffen sein oder jemanden kennen, der Hilfe sucht, finden Sie diese unter anderem auf www.telefonseelsorge.at oder unter Telefonnummer 142.

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