Meidling

Günstigere Preise: Wien bekommt ersten "Mitmach-Supermarkt"

10.10.2025

Wer einen einmaligen Betrag zahlt und mitarbeitet, darf dieses Lebensmittelgeschäft mitgestalten - so simpel das Konzept. Nun bekommt Wien in Meidling seinen ersten "Mila" Supermarkt.

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© Zoe Opratko
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Bisher wurden diese Supermärkte in kleinerem Rahmen getestet, in Wien-Meidling eröffnet Anbieter "Mila" jetzt aber ein großes Exemplar. Die Vivenotgasse 29 stellt 350 Quadratmetern zur Verfügung, rund 2.500 Produkte sollen dort Platz finden. Ähnlich ist es auch aus Berlin oder Paris bekannt.

Diese Supermärkte sind genossenschaftlich organisiert und daher wird auch ein Genossenschaftsanteil fällig. 180 Euro sind der Regelanteil, wer geringere finanzielle Mittel zur Verfügung hat, der zahlt nur 20 Euro. Es kann (und soll) aber auch überbezahlt werden, wenn die Möglichkeiten bestehen. Bei Austritt bekommt man das Geld zurück.

"Gute Lebensmittel für alle leistbar"

Positiv ist: Die Mitglieder können über die Produktauswahl selbst bestimmen, via dem gewählten "Einkaufsverantwortlichen". Um das Konzept zu finanzieren, braucht es einen Aufschlag von 30 Prozent auf den Einkaufspreis, was im Vergleich aber recht wenig ist. Da Mitglieder aber alle vier Wochen eine dreistündige Schicht übernehmen - zum Beispiel an der Kassa oder im Lager - kommt der Supermarkt ohne herkömmliche Gewinnmargen aus.

© Mila

"Wir setzen nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf Transparenz, günstigere Preise und gemeinsames Engagement", so die Genossenschaft. "Was zählt, ist die Zusammenarbeit und die Idee, dass gute Lebensmittel für alle leistbar sein sollten", meint wiederum Julianna Fehlinger, Co-Geschäftsführerin der Genossenschaft. Im Vordergrund stehen auch regionale und biologische Produkte.

Test-Shoppen ist möglich

Die Läden in anderen Städten zeigen, je mehr Leute sich beteiligen, desto besser funktioniert das Konzept. In Wien sind es bisher 1.000 Mitglieder, was noch nicht ausreicht, weshalb es noch Kreditgeber und Spenden braucht. Vorbild Es kann jedoch jeder testweise dort einkaufen, um sich vom Projekt zu überzeugen.

Sollte die Genossenschaft insolvent werden, haften übrigens alle Mitglieder mit ihrem Genossenschaftsanteil plus ein weiteres Mal diese Summe, ergo maximal 360 Euro.

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