Zustrom

Immer mehr Flüchtlinge am Wiener Hauptbahnhof

11.03.2022

Die Caritas ist rund um die Uhr vor Ort, Notschlafstellen sind ab 22 Uhr geöffnet.

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© APA/TOBIAS STEINMAURER
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Wien. Der Zustrom von ­Ukraine-Flüchtlingen am Hauptbahnhof nimmt zu: Laut ÖBB halten sich untertags 200 bis 300 Geflohene, vor allem Frauen mit Kindern, gleichzeitig auf dem Areal auf, bei hoher Fluktuation durch viele Ankünfte und Weiterreisen.

ÖBB. Die ÖBB versuchen, die Situation zu meistern. Die Tageswartezone für Vertriebene wurde in einen ruhigeren Teil des Bahnhofes neben die Betreuungsstelle der Caritas verlegt. Nötige Bestuhlung fehle noch, daher wurden kurzfristig die Stühle der Besprechungszimmer der ÖBB-Zentrale verwendet.

Beschleunigung. „Die Stimmung unter den Geflohenen ist sehr gefasst“, teilte ÖBB-Sprecherin Gabi Zornig mit. Die Zahl der Betroffenen, die in Österreich mit dem Zug unterwegs sind, stieg von 3.000 am Montag auf 4.500. Österreich ist jedoch weiterhin ein Transitland.

Die Notschlafstelle hat 50 Betten zur Verfügung

Transit. Etwa 80 Prozent der Vertriebenen reisen weiter, daher werden in den Zügen Infoblätter auf Ukrainisch und Englisch verteilt.

„Wir arbeiten daran, umfassende Informationen auch mehrsprachig über Websites, Apps und Screens wie Ticketautomaten zu verbreiten“, sagte Zornig. Hier soll dann auch auf Unterkunftsmöglichkeiten hingewiesen werden.

Betten. Für Vertriebene, die die Nacht am Bahnhof verbringen wollen, um etwa einen Anschlusszug in der Früh zu nehmen, ist die Notschlafstelle mit 50 Betten weiterhin ab 22 Uhr geöffnet. „Früher geht es aus Sicherheitsgründen nicht“, hieß es. 100 Personen übernachteten auf Freitag auf dem Bahnhofs-Areal.

Busse. In den Wartehallen müsse niemand übernachten, denn es stehen genügend Quartiere zur Verfügung. Die Stadt Wien brachte am Donnerstag mit vier Bustouren 260 Vertriebene in Unterkünfte.

Caritas. Die Caritas ist rund um die Uhr am Hauptbahnhof. 55 Mitarbeiter verteilen Lunchpakete, Hygieneprodukte, Getränke und FFP2-Masken.

Ungewiss ist, ob der Zuzug erst der Anfang ist. Hilfsorganisationen befürchten die schlimmste humanitäre Katastrophe Europas seit dem Zweiten Weltkrieg.

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