Ermittlungen gegen Go-go-Pärchen

Kevin im Koma: Verhafteter Vater wehrt sich

09.12.2019

Wer hat das dem kleinen Kevin-Tyler misshandelt bis er im Koma liegt? Es gibt zwei Verdächtige. Doch nur einer sitzt in Haft.

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Nach wie vor in äußerst kritischem Zustand im Koma liegt der drei Monate alte Bub auf der Intensivstation im SMZ Ost. Angeblich durfte ihn seine Mutter am Montag besuchen – obwohl auch über ihr ein schlimmer Verdacht schwebt. Es ist nämlich nicht ausgeschlossen, dass auch sie es gewesen ist, die ihren kleinen Sohn immer wieder geschüttelt hat, bis er so schwerwiegende Hirnverletzungen hatte, dass er nicht mehr saß, nur noch schlief und unnatürlich vor sich hin brüllte.

Daraufhin alarmierte die ­Sekretärin und Go-go-Tänzerin die Rettung und lenkte den Verdacht – als die Ärzte Gewaltattacken als Ursache der Verletzungen erkannten – sofort auf den Kindsvater. Sie selbst gibt seitdem die völlig Ahnungslose.

 

 

"Es war ein ruhiger Abend, Baby schlief friedlich"

Als die Polizei Kevin-Tylers Vater am Freitag abholte, wusste der 35-Jährige nicht, wie ihm geschah: Der Wiener, der der Stripperszene unlängst den Rücken gekehrt und dieser Tage einen neuen Job als Vertreter angenommen hat, war in dem einen Monat, seitdem er seinen Sohn überhaupt sehen darf, erst einmal mit dem Buben allein in der Wohnung seiner Ex-Freundin: „Das war am Samstag, dem 30. November, da war die Kindsmutter unterwegs, ich hab aufgepasst und es war ein völlig ruhiger, normaler Abend.“

Der Hintergrund dazu: Das Paar, das sich von einer Model-Agentur kannte, war nicht zuletzt aufgrund des angeblich schwer auszuhaltenden Charakters der 30-Jährigen, verbunden mit angeblichem Suchtmittelkonsum (es gilt die Unschuldsvermutung), längst nicht mehr zusammen. Der bisher völlig unbescholtene 35-Jährige musste einen Vaterschaftstest in Auftrag geben, um zu beweisen, dass Kevin-Tyler sein Sohn war.

Säugling als "Bankert" und "unnötig" beschimpft

Ab dem Zeitpunkt durfte er wieder in die Wohnung seiner Ex, die ihn laut Aussagen aus dem Umfeld des Mannes tagein tagaus bedroht und schikanierte. Trotzdem kam er fast jeden Tag zu ihr, um das Baby zu sehen, auch wenn das bedeutete, die „angeschlagelte Mutter“ aushalten zu müssen, die den Säugling schon mal wüst als „Bankert“ und „unnötig“ beschimpft haben soll.
Irre: Obwohl es keinen einzigen Beweis gegen ihn gibt und er nicht geständig ist, wurde er in U-Haft genommen, wobei sogar Mordversuchsverdacht im Raum steht. Gegen die mindestens ebenso verdächtige Mutter dagegen wird auf freiem Fuß ermittelt. Wolfgang Blaschitz, der Anwalt des Kindsvaters, betont: „Es wird sich alles aufklären.“(kor)

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