Toter nach Schüssen in Wien

Mord nach Schnitzel: Polizei jagt Killer

22.12.2018

Die heiße Spur zu einem möglichen Fluchtwagen erwies sich leider als kalt. Die Suche nach dem Täter dauert an.

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Das von mehreren Zeugen ursprünglich beschrie­bene Fluchtfahrzeug – ein schwarzer Mercedes – konnte im Zuge der Fahndung ausgeforscht und der Lenker kurz nach den Ereignissen Freitag ab 13.30 Uhr angehalten werden. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass weder der Pkw noch die Insassen im Zusammenhang mit dem Mafia-Mord in der Innenstadt stehen.

 

Henkersmahlzeit – dann schlug der Mörder zu

Dafür wurde nun bekannt, dass die beiden Opfer – einer (32) verstarb nach einem Kopfschuss, der zweite (23) liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen im AKH – mit einem dritten Kumpel, einem 29-jährigen Landsmann der beiden Montenegriner, im Figls Lugeck im zweiten Stock gewesen waren.

© Facebook

Dieser 32-Jährige verstarb nach dem Kopfschuss noch vor Ort.

Wie in Mafia-Szenarien offenbar so üblich, schlug der Killer nach dem Essen zu, das den anvisierten Männern noch als Henkersmahlzeit genehmigt worden war. Der Mörder wartete im Durchgang zum Lokal Figlmüller vermutlich absichtlich. Einerseits, um dort größtmögliche Panik zu erzeugen und zwischen den davonlaufenden Passanten unterzutauchen. Andererseits stellt sich die Frage, warum der Todesschütze wusste, dass seine Opfer genau diesen Weg Richtung Wollezeile nehmen und nicht in die andere Richtung etwa zum Fleischmarkt gehen würden.

© TZOE/Moni Fellner

Erste Täterbeschreibung passt auf jeden zweiten

Dreitagesbart. Nach den 5 bis 10 Schüssen lief der Killer mit der Waffe in der Hand in Richtung Rotenturmstraße, um im Weihnachtsrummel, der am Beginn des letzten Adventwochenendes voll ausgebrochen war, unter- und abzutauchen. Die Personsbeschreibung passt jedenfalls auf jeden zweiten erwachsenen Mann, der um diese Zeit dort unterwegs war: zirka 30 Jahre alt, zirka 1,85 Meter groß, Dreitagesbart, dunkle Jacke und Kapuze über den Kopf gezogen.

© APA/GEORG HOCHMUTH

 

Überwachungskameras werden ausgewertet

Mit großer Wahrscheinlichkeit änderte der Täter auf dem Weg zur nächsten U-Bahn-Station sein Erscheinungsbild, indem er sich der dunklen Jacke entledigte. Oder er trug darunter einen hellen Pullover. Oder es war eine beidseitig tragbare Wendejacke, die innen eine andere Farbe hat. Die Polizei ist dabei, sämtliche Videokameras und Überwachungssysteme in der Umgebung penibel auszuwerten.

Die Beamten des Landeskriminalamts indes bestätigen, dass die Bluttat im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität im Bereich des Westbalkans stünde. Internationale Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen werden geführt. Für die Cops beginnen damit nicht weiße, sondern heiße Weihnachten, zu denen rund um die Uhr gearbeitet wird. (kor)

 

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