Nach ''Juden raus''-Eklat:

Burschenschafter von Vermummtem verprügelt

15.01.2020

Nach dem "Juden raus"-Eklat an der Uni Wien eskaliert die Situation zwischen Links und Rechts weiter. Jetzt kam es zu einem Angriff inklusive Festnahme.

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Rund 70 bis 80 in schwarz gekleidete Demonstranten – offenbar der Schwarze Block – blockierten Dienstagnachmittag in der Uni Wien die Vorlesung des umstrittenen Geschichts-professors Lothar Höbelt. Die Vermummten standen auf der Stiege und skandierten: „Nazis raus“. Der Chef des Rings Freiheitlicher Studenten – der ebenso wie rechtsextreme Identitäre die Vor­lesung von Höbelt besuchen oder schützen wollte – gibt an, er sei mit „rohen Eiern“ beworfen und „getreten“ worden.

Hochschülerschaft von Höbelt-Fans beschimpft

Im Hörsaal selbst – Höbelt war nicht anwesend, die Vorlesung wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt – befanden sich auch Demonstranten der Hochschülerschaft – unverhüllt und in bunter Kleidung, so Noah Scheer, der Präsident der jüdischen Hochschülerschaft.
Er berichtet ÖSTERREICH: „Wir standen Seite an Seite mit anderen Studenten, um zu verhindern, dass rechtes Gedankengut sein Unwesen an der Uni treibt. Ein rechter Anhänger von Höbelt skandierte dann: ,Juden raus‘. Wir übertönten ihn mit ,Nazis raus‘-­Rufen.“ Scheer weist Vorwürfe, die Studenten seien gewaltbereit, als „Unterstellung“ zurück.

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Burschenschafter vor Uni angegriffen

Mittwochmittag kam es dann aber zu einem tätlichen Angriff eines Vermummten gegen einen Burschenschafter. Um 12 Uhr, soll ein Vermummter einen Burschenschafter (20) tätlich vor der Hauptuni in Wien angegriffen haben. Der mutmaßliche Täter (24) wurde nach Anzeigen wegen Körperverletzung festgenommen. Der Burschenschafter (Albia) wurde ärztlich versorgt. Udo Guggenbichler (Albia) und Organisator des Akademikerballs: „Wir werden diese Gewalttäter vor den Vorhang holen und konsequent anzeigen“.

Isabelle Daniel

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