Keine Befragung möglich

Nach Spuck-Eklat: Lehrer ist im Krankenstand

06.05.2019

Der Lehrer konnte deshalb noch immer nicht befragt werden. 

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Eine unabhängige Kommission soll nun die genauen Umstände des handgreiflichen Konflikts zwischen einem Schüler und einem Lehrer an einer HTL in Wien-Ottakring klären. Sowohl Bildungsministerium als auch Personalvertretung sollen Mitglieder entsenden, so der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer zur APA.
 
 
"Wir wollen gar nicht erst den Eindruck entstehen lassen, dass es um eine Reinwaschung geht oder eine interne Lösung, die nicht an die Oberfläche kommen soll", betonte Himmer nach einem Besuch der Schule am Montag. Dies habe er auch mit dem Direktor vereinbart, der sein volles Vertrauen besitze. "Das muss sich jemand ansehen, der neutral draufschauen kann." In spätestens zwei Wochen soll der Bericht fertig sein.
 
 

Schüler suspendiert

Im Internet kursierende Videos zeigen, wie ein Schüler den Lehrer offenbar provoziert und von diesem dann bespuckt wird. Der Jugendliche revanchiert sich darauf mit einem Stoß gegen die Tafel, bevor andere Schüler einschreiten. Andere Videos halten offenbar andere Vorfälle fest, in denen der Pädagoge bereits vor diesem Vorfall von Schülern schikaniert wurde.
 
Der betroffene Jugendliche wurde vom Unterricht suspendiert, der Lehrer vom Unterricht in dieser Klasse abgezogen, so Himmer. Derzeit befinde sich letzterer aber im Krankenstand, weshalb er auch noch nicht befragt werden konnte.
 
 

Unterschiedliche Wahrnehmungen

Derzeit ergebe sich ein vollkommen unterschiedliches Bild, je nachdem mit wem man spreche, hielt der Bildungsdirektor seinen Eindruck fest. "Jeder hat eine andere Wahrnehmung." Das sei nach diversen Medienberichten und Facebook-Eintragungen überhaupt das Problem: "Viele haben dazu schon eine vorgefasste Meinung. Da ist es sehr schwierig, jetzt noch objektiv draufzuschauen." Zur lückenlosen Aufklärung brauche man daher unabhängige Zeugenaussagen.
 
Der betroffene Lehrer ist ein Quereinsteiger für den fachpraktischen Unterricht und war erst seit September im Dienst. Diese Lehrergruppe kommt aus der Wirtschaft und wird an berufsbildenden Schulen in der fachpraktischen Ausbildung etwa im Bereich Maschinenbau oder Elekrotechnik eingesetzt. Wollen diese Lehrer länger an der Schule bleiben, müssen sie parallel eine begleitende pädagogische Ausbildung absolvieren.
 
Unter anderem soll die Kommission klären, ob es in der betreffenden Klasse auch noch andere Vorfälle gegeben habe bzw. ob umgekehrt der Lehrer auch Probleme mit Schülern anderer Klassen gehabt habe, so Himmer. Außerdem will er wissen, ob und welche Maßnahmen es an der Schule in der Vergangenheit bereits gegeben habe.
 
   An der Schule selbst soll etwa erörtert werden, welche Konsequenzen die Vorfälle für die Handynutzung haben oder wie man konkret mit Mobbingfällen bzw. Verdachtsfällen umgegangen wird. "Und wir müssen uns fragen, was wir für die Wiener Schulen daraus lernen: Was müssen wir tun, damit so etwas nicht entsteht."
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