In Wien

Defi sei Dank! Immer mehr Überlebende nach Reanimation

22.04.2025

Die Zahl der Überlebenden bei Herz-Kreislaufstillständen außerhalb der Wiener Kliniken ist deutlich gestiegen. Laut einer Studie der Wiener Berufsrettung sind die Gründe dafür eine schnelle Reaktionszeit und der steigende Einsatz von Defibrillatoren.

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© Stadt Wien / Christian Jobst
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Die Überlebenschance nach einem Herz-Kreislaufstillstand ist in Wien in den vergangenen 15 Jahren um zehn Prozentpunkte gestiegen. Das geht aus einer neuen Studie der Berufsrettung Wien in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien hervor, die im Fachjournal "medRxiv" veröffentlicht wurde. Die Gründe dafür sind laut einer Aussendung die schnelle Reaktion von Ersthelfenden, der steigende Defibrillatoreneinsatz sowie die Reanimation durch die Berufsrettung.

 

 

"Der plötzliche Herztod kann uns alle treffen – schnelles Eingreifen durch Laien und eine funktionierende Rettungskette können die alles entscheidenden Minuten zwischen Leben und Tod bedeuten. Genau deswegen setzen wir in Wien auf breite Aufklärung – gemeinsam mit dem PULS - Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes .
Professor Harry Kopietz, Präsident des Vereins Puls, hat mit seinem langjährigen Engagement und seiner wichtigen Arbeit in der Bewusstseinsbildung zum Thema Herzgesundheit hier einen wichtigen Beitrag geleistet. Vielen Dank dafür", so Wiens Bürgermeister Michael Ludwig via Social Media.

© PULS Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes

"Mein Dank gilt auch den Helfer:innen Wiens. Als zentrale Präventionseinrichtung der Stadt leisten sie gemeinsam mit ihren Einsatz- und Partnerorganisationen unverzichtbare Arbeit. Sie machen Wien sicherer – und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt", ergänzt der rote Stadtchef. 

Auswertung: Daten von 7.500 Patienten 

© PULS Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes

Die Steigerung um zehn Prozent bezieht sich auf Herz-Kreislaufstillstände außerhalb einer Klinik und durchgeführter Reanimation bei Patientinnen und Patienten mit einer guten Ausgangssituation innerhalb der vergangenen 15 Jahre. Verglichen wurden in der Studie Datensätze aus den Jahren 2009 bis 2010 mit jenen aus dem Zeitraum 2019 bis 2023. "Für die aktuelle Auswertung wurden die Daten von knapp 7.500 Patientinnen und Patienten herangezogen.

© PID - Alexandra Kromus

Diese Daten werden anonymisiert im Wiener Reanimationsregister VICAR (Vienna Cardiac Arrest Registry) zentral gesammelt und ausgewertet", erklärte Sebastian Schnaubelt, Oberarzt der Berufsrettung Wien. In diesem Register werden seit 2008 die präklinischen Maßnahmen bei Herz-Kreislaufstillstand in Wien erfasst und für Forschungszwecke sowie zur Qualitätssicherung von erweiterten Wiederbelebungsmaßnahmen verwendet.

Ersthelfer und Defibrillatoren als Gründe für Verbesserung

"Diese starke Verbesserung von 29 auf 39 Prozent zeigt, wie gut die Rettungskette von den Ersthelfern, über die Verfügbarkeit von Defibrillatoren, der professionellen Versorgung der Rettungsteams bis hin zur raschen weiteren Versorgung in den Kliniken funktioniert", wurde Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien, zitiert.

© Wiener Berufsrettung

"Einen besonders wertvollen Anteil an diesem Erfolg haben die Ersthelfer. In 34 Prozent der Fälle haben sie sofort mit der lebensrettenden Herz-Druck-Massage begonnen und so die Rettungskette ohne Verzögerung in Gang gesetzt", erklärte Studienleiter Schnaubelt. Ein weiterer wichtiger Puzzlestein sei der frühe Einsatz von Laien-Defibrillatoren.

© PULS Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes

Diese sind an vielen Plätzen in der Stadt frei zugänglich verfügbar. Über die Wiener Rettungsleitstelle würden zudem die Polizei, die Berufsfeuerwehr Wien und qualifizierte Helfer über eine Handy-App zum jeweiligen Notfallort geschickt. Durch die weiterführende Reanimation durch die Berufsrettung Wien konnten 25 Prozent aller behandelter Personen direkt wieder zu einem eigenständigen Kreislauf zurückkehren.

Mehr Patienten verlassen Klinik in gutem neurologischen Zustand

Auch die Zahl der Patienten, die die Klinik in einem guten neurologischen Zustand verlassen haben, ist im Vergleichszeitraum von 25 auf 30 Prozent gestiegen.

© Stadt Wien / Christian Jobst

"Erst eine rasche und lückenlose Rettungskette macht die weitere Versorgung in der Klinik, etwa mit erweiterten individuellen Therapieangeboten im Herzkatheter, möglich", so Alexander Niessner, Vorstand der kardiologischen Abteilung der Klinik Landstraße.

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