Viergleisiger Ausbau

Grünes Licht für Mega-Bauprojekt auf der Südbahn

10.07.2025

Das Großprojekt wurde offiziell genehmigt, womit der viergleisige Ausbau der Südbahn auf Schiene ist. Kostenpunkt: 1,75 Milliarden Euro. Drei Bürgerinitiativen stemmen gegen die Pläne der ÖBB.

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Der viergleisige Ausbau der Südbahnstrecke zwischen Wien-Meidling und Mödling hat grünes Licht vom Infrastrukturministerium erhalten. Nach Durchführung einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde das Großprojekt Anfang des Montags offiziell bewilligt. Der Bescheid liegt noch bis 3. September öffentlich auf, unter anderem - auch in Papierform - in mehreren Gemeindeämtern in Niederösterreich. 

Ausbau

Das Ausbauprojekt zählt mit 1,75 Milliarden Euro zu den größten Vorhaben in Wien und Niederösterreich. Geplant ist, die stark ausgelastete, rund 14 Kilometer lange Strecke bis zum Jahr 2035 auf vier Gleise zu erweitern. Derzeit fahren dort pro Tag bis zu 400 Züge. Ziel ist ein dichterer Fahrplan, pünktlichere Verbindungen und mehr Platz für die Fahrgäste. 2028 sollen die Vorarbeiten dafür starten, 2029 dann die Hauptarbeiten.

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Mit dem Ausbau kommen zwei neue Stationen – Wien Benyastraße und Brunn Europaring – hinzu. Die S-Bahn soll im 5-Minuten-Takt bis Liesing und im 10-Minuten-Takt bis Mödling rollen. Zusammen mit der ausgebauten Pottendorfer Linie stehen so künftig sechs Gleise zur Verfügung. Der Anteil der Öffi-Nutzer unter den Pendlern aus dem Süden Wiens soll von 20 auf 40 Prozent steigen. Die modernisierten Stationen werden barrierefrei.

Kritik

Das Milliardenprojekt sorgt allerdings nicht bei allen für Freude - drei Bürgerinitiativen aus Wien und Niederösterreich stemmen sich vehement gegen den Ausbau. Sie befürchten durch den deutlichen Anstieg des Zugverkehrs mehr Lärm, Erschütterungen und negative Auswirkungen auf Natur und Lebensqualität - sogar von "Bahnwahn" ist laut ORF-Bericht die Rede.

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Die ÖBB kontern: Im UVP-Verfahren seien sämtliche Umweltaspekte geprüft und geeignete Schutzmaßnahmen - etwa moderne Lärmschutzwände und Erschütterungsschutz - festgelegt worden. Die vorgeschriebenen Grenzwerte wolle man allesamt einhalten, selbst Klagen seien im Projektzeitplan berücksichtigt. Ein Ausbau der so wichtigen Verkehrsverbindung sei aufgrund der verstärkten Nachfrage in der Region unumgänglich, wie die ÖBB vermeldeten.

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