Bundesländer-Ranking
Wien hat nach Kärnten höchste Pro-Kopf-Verschuldung
31.07.2025Österreichweit liegt Wien in der Pro-Kopf-Verschuldung auf dem zweiten Platz im Bundesländer-Ranking, wie der aktuelle Rechnungsabschluss des Landes Kärnten verrät.
Der Schuldenberg der Stadt Wien beträgt momentan mehr als 10 Milliarden Euro. Anhand wichtiger Investitionen in den Bereichen Energie, Mobilität, Gesundheit, Soziales oder Bildung wird er in diesem Jahr noch anwachsen. Experten gehen von einer Neuverschuldung von weiteren 3 Milliarden Euro aus.
Doch nicht nur die Stadt muss künftig den Gürtel enger schnallen, auch die Wiener Bevölkerung hat mit offenen Rechnungen zu kämpfen. Ein aktueller Befund des Landesrechnungshofs Kärnten vom Juli 2025 beleuchtet die Pro-Kopf-Verschuldung in der Bundeshauptstadt: Wien liegt nach Kärnten auf dem unrühmlichen 2. Platz im Bundesländer-Ranking.
"Lag die Bundeshauptstadt 2018 bei der Pro-Kopf-Verschuldung noch im Mittelfeld der Bundesländer, so belegte sie 2024 bereits den 2. Platz. Mit 7.081 Euro weist aktuell nur Kärnten höhere Schulden auf als Wien (6.260 Euro)", erklärt der Landtagsabgeordnete Manfred Juraczka, Finanzsprecher der ÖVP Wien.
Kritik von Wiener ÖVP
"Im heurigen Jahr droht erstmals der Spitzenplatz unter den Bundesländern, wird doch die Neuverschuldung mit prognostizierten 3,8 Mrd. Euro deutlich über dem Voranschlag von 2,3 Mrd. Euro zu liegen kommen. Mit Einnahmenerhöhungen werden wir die Trendwende nicht schaffen, es braucht jetzt rasch Maßnahmen, um die aus dem Ruder gelaufenen Ausgaben zu senken", so Juraczka.
Vor diesem Hintergrund fordert die ÖVP Wien nun eine zeitnahe Empfehlung des Stadtrechnungshofs, dem bei diesen Berichten eine wichtige Rolle zukommt. Denn während der Landesrechnungshof Kärnten seine Expertise zum Rechnungsabschluss 2024 bereits Anfang Juli 2025 publiziert hat, wird dieser in Wien erst im Dezember 2025 erwartet.
"Die Vorschläge und Empfehlungen des Stadtrechnungshofs sind ein wertvoller Input, wo die Stadt sparen kann, hier können wir uns keine Verzögerung leisten. Daher werden wir im nächsten Finanzausschuss Stadträtin Novak und den Stadtrechnungshof ersuchen, diese zukünftig zeitnah zur Debatte zu veröffentlichen", betont Juraczka abschließend.