"Herr Magister"

Polizei stoppt Nackt-Protest vor Innenministerium

20.08.2025

Gleich dreimal hat die Wiener Polizei mit einem ungewöhnlichen Demonstranten zu tun bekommen. 

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Ein 37-jähriger Österreicher protestierte vor dem Justizpalast, in der Landespolizeidirektion Wien und schließlich vor dem Innenministerium gegen den Maßnahmenvollzug – und das großteils nackt. Der studierte Magister kündigte mehrfach an, wiederzukommen.

Zum ersten Mal trat der Mann um kurz nach 9 Uhr am Schmerlingplatz in Erscheinung. Vor dem Justizpalast zog er sich vollständig aus und erklärte ruhig, er wolle mit seiner Aktion auf die Haftbedingungen im Maßnahmenvollzug aufmerksam machen. Nachdem ihn Polizisten aufforderten, sich anzuziehen, folgte er der Weisung – allerdings mit dem Hinweis, er werde wiederkommen.

Nächster Auftritt direkt vor LPD Wien

Gegen Mittag gelang ihm tatsächlich ein Auftritt in der LPD Wien am Ring. Dort entkleidete er sich im vierten Stock erneut. Laut Polizeisprecherin Anna Gutt blieb der Mann auch dabei ruhig und ließ sich ohne Widerstand ins Freie begleiten. Noch vor Ort kündigte er an, sein nächstes Ziel sei das Innenministerium.

Dort erschien er um 13.05 Uhr. Doch diesmal war die Polizei vorbereitet: Ein Funkwagen war bereits vor Ort, die Tore blieben verschlossen. Trotz mehrfacher Aufforderung verließ der Mann den Platz nicht, weshalb er schließlich festgenommen werden musste.

Laut Polizei liegt gegen den 37-Jährigen bislang nichts vor, auch ein Amtsarzt attestierte keine psychischen Auffälligkeiten. Dennoch erwarten ihn drei Anzeigen wegen Ordnungsstörung sowie eine weitere wegen Verletzung des öffentlichen Anstandes. Ob er seine Ankündigung wahr macht und erneut vor Amtsgebäuden blankzieht, bleibt offen. 

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