Wien-Wahl
Grüne: Schlechtes Abschlusszeugnis für Neos-Bildungsstadtrat Wiederkehr
05.03.2025Die Wiener Grünen waren mit der Arbeit von Christoph Wiederkehr (Neos) als Bildungsstadtrat nicht sonderlich zufrieden.
Dem scheidenden Wiener Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) haben die Grünen aus der Bundeshauptstadt ein "Abschlusszeugnis" ausgestellt. Die Benotungen in insgesamt sechs Kategorien ergaben einen verheerenden Schnitt von lediglich 4,5.
"Die Situation hat sich noch weiter verschlechtert. Das ist die traurige Bilanz, die man nach fast fünf Jahren Bildungsstadtrat Wiederkehr in Wien ziehen muss", so Judith Pühringer, Parteivorsitzende Grüne Wien. "Ein Kind, das heute in Wien in die Schule geht, hat nicht mehr Chancen als vor fünf Jahren."
Die "Probleme und Baustellen" seien in der vergangenen Amtszeit noch größer geworden. Als Ergebnis hinterlasse Wiederkehr "eine handfeste Bildungskrise in Wien", kritisiert Pühringer. Deshalb herrsche auch Unverständnis darüber, dass Wiederkehr nun neuer Bildungsminister wird. Seine Doppelrolle bis zur Wien-Wahl am 27. April sei "kurios".
Das Abschlusszeugnis im Detail
- Elementarbildung: Nicht genügend
- Schulsozialarbeit: Genügend
- Deutschförderung: Nicht genügend
- Innovation: Genügend
- Lehrkräftemangel: Genügend
- Inklusion im Kindergarten: Nicht genügend
In der Gesamtbewertung erkennen die Wiener Grünen abschließend an, dass der ehemalige Bildungsstadtrat zwar durchaus "bemüht" gewesen sei und "grundsätzlich Interesse an der Materie gezeigt" habe.
"Die Gesamtleistung weist jedoch erhebliche Mängel auf. In vielen Fällen konnte Wiederkehr nur unter Anleitung notwendige Schritte setzen. Es zeigte sich, dass Stadtrat Wiederkehr oftmals woanders Schuldige sucht und die Verantwortung abgibt, anstatt selbst anzupacken", so die Grünen. "Für eine bessere Beurteilung wäre ein verantwortungsvolles Übernehmen von Aufgaben in seinem Zuständigkeitsbereich notwendig gewesen. Eine Empfehlung für eine weiterführende Karriere als Bildungsminister kann daher nicht ausgesprochen werden."