Mutter und Apotheker getötet

So tickt der Serien-Killer von Wien

10.01.2023

Dieser Mann – Sadist, Trinker, Einbrecher und U-Boot – hätte weiter gemordet. 

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© APA/FLORIAN WIESER
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Eine absolut schreckliche Entwicklung - die ganz Österreich schockte und jedes Sicherheitsgefühl untergrub - nahm der Fall einer tot in ihrem Einfamilienreihenhaus in Stammersdorf aufgefundenen jungen Wienerin. Wie berichtet, war die Mutter zweier kleiner Töchter (3 und 5) Sonntagnachmittag von ihrem Ehemann, der gerade von einem Skiurlaub mit Freunden nach Hause kam, mit massiven Kopfverletzungen und einer schweren Stichwunde im Bauchbereich aufgefunden worden. Wie die Polizei bekannt gab, war die Horrorgestalt schon in der Nacht eingedrungen und hatte die Frau zu Tode gequält, geprügelt und erstochen, während sich die beiden Kinder wohl versteckten.

Opfer im Rausch getötet und Schuhe gestohlen

DNA-Treffer. Der geschockte Ehemann wurde schnell als Verdächtiger ausgeschlossen. Dafür stießen die Ermittler des Landeskriminalamtes -in der Umgebung des Hauses -, auf einen unterstandslosen Polen, der nach einem Tipp von ÖSTERREICH-Mitarbeiter Yasin Sahin  geschnappt wurde.

Wie sich herausstellte, tötete der verdächtige Obdachlose nicht zum ersten Mal -denn wie die Wiener Polizei am Montagnachmittag erklärte, passt seine DNA auch zu einem zweiten Tatort: zu jenem rätselhafte Fall um den erschlagenen Apotheker und Ex-Kammerchef, der in der Nacht auf Neujahr tot in seinem Haus aufgefunden wurde: Er war unter ähnlich brutalen Umständen getötet worden, vom selben Einbrecher, der auch den 74-Jährigen totprügelte.

Beiden Opfern stahl er nur die Schuhe, dem Apotheker die Geldbörse, eine Tasche mit Diebsgut ließ er im Garten stehen. An beiden Tatorten betrank er sich mit Alkohol, den er vorfand, und raubte den Opfern, während er sich in Ekstase soff, das Leben.

In der DNA-Datenbank gibt es 23 Treffer in Deutschland, in Wien fiel der Pole als Tierquäler (seinen Hund folterte er mit einem Dornenhalsband) und Brandstifter auf. Zu Weihnachten schlug er seine ebenfalls obdachlose Freundin k.o., Ladendiebstähle gehen auch auf sein Konto. Seit August 2022 gab es eine Festnahmeanordnung zur Abschiebung - doch immer wieder tauchte er unter. Um für neue Schandtaten aufzutauchen. Wie er in die Häuser kam? Ganz einfach: Indem er mit aller Kraft an den Türen rüttelte. War nicht zugesperrt und sprang die Tür auf, ging die Hölle los. Wie viele Opfer gibt es noch? Und wie viele konnten verhindert werden!

(kor) 

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