Alarmierende Szenen
Spritzen neben Kindern: Drogenszene breitet sich im Fritz-Imhoff-Park aus
29.08.2025Im Fritz-Imhoff-Park in Mariahilf treffen zwei Welten schmerzhaft aufeinander. Während Kinder spielen, konsumieren nur wenige Meter entfernt Süchtige Drogen. Die Stadt steht unter Druck, eine Lösung für die eskalierende Drogenszene zu finden.
Der Fritz‑Imhoff‑Park in Mariahilf hat sich in beunruhigendem Tempo vom familiären Erholungsraum zum Drogen-Hotspot entwickelt, wie ein Bericht in der Sendung "Wien Heute" aufzeigt. Spritzen liegen offen auf dem Boden, während wenige Meter entfernt Kinder schaukeln und spielen. Zuvor war die Drogenszene vor allem rund um die U6-Station Gumpendorfer Straße sichtbar, doch inzwischen hat sich der Brennpunkt in den benachbarten Park verlagert.
Die Stadt reagiert mit täglicher Reinigung und sozialer Betreuung. Julia Lessacher, stellvertretende Bezirksvorsteherin (SPÖ), betont, dass man mit "der engstmöglichen Taktung" reinige und auch gestalterisch Einfluss nehme. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass öffentlicher Raum grundsätzlich allen Gruppen offensteht.
Drogenkoordinator Ewald Lochner nennt die Lage unbefriedigend und verweist auf die Dealer-Szene, die sich parallel zum Konsum etabliert hat. Laut Lochner gebe es "ein Problem, weil die Wiener Polizei doch schon seit längerem an einem erheblichen Personalmangel leidet und daher eine kontinuierliche Polizeipräsenz nicht gegeben ist", wie er gegenüber dem ORF erklärt.
ÖVP: Probleme nicht auf Polizei abschieben
Gerhard Hammerer, ÖVP-Bezirksparteiobmann in Mariahilf, fordert ein entschiedenes Vorgehen. "Der Fritz-Imhoff-Park und die U6-Station Gumpendorfer Straße samt Vorplatz zählen seit Jahren zu den größten Sicherheitsbrennpunkten Wiens. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Anrainerinnen und Anrainer ist massiv eingeschränkt und die Politik schaut zu.“ Er verlangt ein Sofortpaket mit Alkoholverbotszone, verstärkter Reinigung, zusätzlicher Sozialarbeit, einem Sicherheitsdienst der Wiener Linien sowie Notrufsäulen und Videoüberwachung. "Hier werden wir nicht lockerlassen“, so Hammerer weiter.
ÖVP-Sicherheitssprecher Hannes Taborsky übt scharfe Kritik an der Stadtregierung. "Es ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, wenn der Drogenkoordinator der Stadt versucht, die Verantwortung für die massiven Probleme im Fritz-Imhoff-Park der Polizei zuzuschieben.“ Die Polizei garantiere Sicherheit unter härtesten Bedingungen und sei "oft die letzte Bastion". Taborsky fordert, dass die Stadtregierung "endlich selbst Verantwortung übernimmt", statt "jene Institution schlechtzureden, die den Menschen in Wien Sicherheit gibt".