Nach 10 Jahren

Stella Rollig hört 2027 auf: Belvedere startet Suche nach neuer Leitung

15.12.2025

Im Belvedere kündigt sich ein Führungswechsel an. Direktorin Stella Rollig wird 2027 abtreten und Platz für eine neue Leitung machen. 

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© APA/TOBIAS STEINMAURER
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Die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin der Österreichischen Galerie Belvedere, Stella Rollig (65), wird sich nicht um eine weitere Verlängerung ihres seit 2017 laufenden Vertrags bewerben. Das gab sie auf Anfrage der APA bekannt. Der wirtschaftliche Geschäftsführer Wolfgang Bergmann (62), ebenfalls seit 2017 im Amt, wird sich dagegen für eine dritte Amtszeit bewerben.

"Es ist mir ein großes Privileg und eine Freude, das Belvedere zu leiten und weiterzuentwickeln", so Rollig in einem Statement gegenüber der APA. "Nach einer intensiven Dekade als Generaldirektorin habe ich entschieden, die Leitung in neue Hände zu übergeben. Ich freue mich auf ein programmstarkes letztes Jahr und darauf, das Haus in einer bestens aufgestellten Position zu übergeben." Bergmann verweist auf "wichtige Weichenstellungen von großen Infrastrukturvorhaben bis zu neuen digitalen Entwicklungen", deren Umsetzung er noch gerne begleiten möchte. Die Ausschreibung beider Positionen, die ab 16. Jänner 2027 für die Dauer von fünf Jahren besetzt werden, wurde am Montag veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist endet am 19. Jänner 2026.

Rollig steigerte Besucherzahlen um 30 Prozent

Stella Rollig hatte das Haus im Jahr 2017 von ihrer Vorgängerin Agnes Husslein-Arco übernommen, nachdem sie ab 2004 dem Linzer Kunstmuseum Lentos vorgestanden war. In den Jahren ihrer Direktion konnte sie die Besucherzahlen stetig steigern. Im Jahr 2024 erreichte das Haus 1,87 Mio. Besucher, was einem Plus von rund 30 Prozent entspricht (2017 hielt das Haus bei 1,43 Mio. Besuchern). Somit war das Belvedere zuletzt nach dem KHM-Museumsverband das Bundesmuseum mit den zweitmeisten Besucherinnen und Besuchern.

Auf der inhaltlichen Ebene punktete Rollig 2019 mit dem Überraschungserfolg der Ausstellung "Stadt der Frauen" und einem wachsenden Interesse am einstigen 21er Haus, das Rollig in Belvedere 21 umbenennen ließ. Zudem forcierte sie Pläne für ein unterirdisches Besucherzentrum im Oberen Belvedere sowie eine Dependance in Salzburg. Der Baubeginn für das Visitor Center ist für das Frühjahr 2027 geplant, an der Dependance in Salzburg wird bereits gebaut, das Museum in der Neuen Residenz mit rund 1.000 Quadratmetern soll im Herbst 2027 eröffnen. Somit hinterlässt Rollig ihrer Nachfolgerin oder ihrem Nachfolger zwei erfolgreich auf den Weg gebrachte Großprojekte. 

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