Bergungsarbeiten

Tote bei Explosion: Gas-Therme schuld an Unglück?

27.06.2019

Einen Tag nach der verheerenden Detonation werden Fragen nach der Ursache laut.

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© JOE KLAMAR / AFP
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Die verheerende Detonation - die Einsatzkräfte gehen von einer Gasexplosion aus - in einem Gemeindebau in Wien-Wieden hat zwei Todesopfer gefordert. In der Nacht auf Donnerstag wurde in der Trümmern des Hauses Ecke Preßgasse /Schäffergasse eine weibliche Leiche geborgen. In einem weiteren Hohlraum ortete man eine weitere Person, die keine Lebenszeichen zeigte.

Donnerstagabend, kurz nach 20 Uhr, fand ein Feuerwehrsuchtrupp ein zweites Todesopfer in den Trümmern. Bei dem Todesopfer handelt es sich um eine männliche Person, die Identität ist allerdings noch ungeklärt. 


Laut Feuerwehrsprecher Christian Feiler hatte man, nachdem Suchhunde angeschlagen hatten, seit Mittwochabend fieberhaft parallel am Schuttkegel vor dem Haus und jenem im Innenbereich gearbeitet. Während der äußere Bereich ergebnislos abgetragen wurde, fand sich im Haus, nahe an der Fassade die Leiche der Frau. Mit Hohlraumkameras durchsuchte man im Innenbereich weitere Spalten in den Trümmern und wurde fündig: Diese weitere Person gab keine Lebenszeichen von sich. "Wir arbeiten derzeit mit Volldampf, um diese zu bergen", so der Sprecher.

Über 100 Florianis im Einsatz

Während der Nacht waren etwas mehr als 100 Feuerwehrmänner im Einsatz, wobei ständig rotiert wurde, um diese bei der großen Hitze und der anstrengenden händischen Arbeit abzulösen. Durch den direkten Einsatz schweren Geräts wären etwaige Überlebende gefährdet worden. In den Morgenstunden des Donnerstags waren nur mehr 35 Mann an Ort und Stelle, da man im Innenbereich auch nicht mehr zum Einsatz bringen konnte, so Feiler.

Von der zerstörten Fassade fielen durch die Arbeiten immer wieder neue Brocken auf die Straße. Nach der Detonation klaffte ein riesiges Loch in dem mehrgeschoßigen Gebäude. Wohnbereiche zwischen dem zweiten und vierten Stock wurden weggerissen, Bauteile und Inventar auf die Straße geschleudert.

Defekte Gastherme schuld?

Einen Tag nach der verheerenden Explosion wird nun die Frage nach der Ursache laut. Auf einem am Unglücksort aufgenommenen Video, das sich über Twitter verbreitete, war ein Augenzeuge zu hören, der "Es riecht immer noch nach Gas" äußerte. Rauchschwaden waren zu sehen, am Boden lagen Glasscherben und Trümmerteile. Auch Einsatzkräfte berichteten von Gas-Geruch. War etwa eine defekte Gastherme schuld an der Detonation? Bisher wollten sich die Einsatzkräfte nicht auf eine Ursache festlegen. Es sei noch zu früh, die Untersuchungen laufen noch.

14 Verletzte

14 Verletzte waren zu beklagen, darunter zwei Schwerverletzte. Ein 35-jähriger Hausbewohner, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in seiner Wohnung befand, dürfte von herabfallendem Mauerwerk getroffen worden sein. Der Mann erlitt Knochenbrüche, Rissquetschwunden und schwere innere Verletzungen. Laut Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) stabilisierte sich sein Zustand noch am Abend, Lebensgefahr war keine mehr gegeben. Bei dem zweiten Schwerverletzten handelt es sich um einen 54 Jahre alten Mann, der von Glassplittern getroffen wurde und Schnittverletzungen davongetragen hat. Die zwölf Leichtverletzten wurden teilweise in häusliche Pflege entlassen. Der andere Teil musste zur Beobachtung und zur weiteren medizinischen Behandlung in verschiedenen Krankenhäusern bleiben.

In unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle befinden sich eine Volksschule und eine Neue Mittelschule. Wie ein Anrainer der APA mitteilte, sollen sich 30 bis 40 Minuten vor dem Unglück noch Kinder und Eltern, die ihre Kleinen von der Nachmittagsbetreuung abholten, auf der Straße befunden haben. Später wurden die Schulen vorübergehend geöffnet, wo evakuierte Bewohner und besorgte Angehörige gelabt wurden.
 

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