Nachverhandlungen
U2/U5-Fiasko: Stadt wird Bund erneut um Hilfe bitten
21.09.2025Der Ausbau der U2/U5 scheint auf einem guten Weg ein Millionen- oder gar Milliardengrab zu werden. Zwar wies Mobilitätsstadträtin Ulrike Sima (SPÖ) die erwartete Kostenverdopplung der FPÖ zurück, sprach aber von Mehrkosten und hofft auf Nachverhandlungen mit dem Bund.
Die Abmachung zwischen der Stadt Wien und dem Bund für den U2/U5-Ausbau ging über 5,7 Milliarden Euro, rund 3,7 Milliarden Euro sollen davon noch offen sein. Wie Sima in einem Pressetermin am Freitag bestätigte, sind Mehrkosten in der gedeckten Vereinbarung mit dem Bund nicht enthalten - hierfür bräuchte es Nachverhandlungen.
"Deswegen ist in der Vereinbarung zwischen Bund und Stadt genau der Passus drinnen, wenn es zu der Überschreitung eines Stellenwertes kommt, dann gibt es neue Verhandlungen. An dem Punkt stehen wir jetzt", so die Mobilitätsstadträtin.
Nachverhandlungen? "Schwarz-Grün hatte kein Interesse"
Allerdings erbittet die Stadt nicht zum ersten Mal Nachverhandlungen mit dem Bund, wie Sima ebenfalls bestätigte: "Wir hätten schon bei der schwarz-grünen Bundesregierung versucht, diese Gespräche zu beginnen, da gab es überhaupt kein Interesse daran."
Ob es nun etwas wird? "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt mit der neuen Bundesregierung auf offene Ohren treffen werden."
Dass es zu Mehrkosten gekommen ist bis zu diesem Zeitpunkt, stritt Sima nicht ab. Allerdings wehrte sie sich gegen die Einschätzung, die FPÖ-Chef Dominik Nepp zuletzt verlauten ließ und die von einer Verdopplung ausgeht.
FPÖ: "Größter Bauskandal der Nachkriegsgeschichte"
Zuletzt standen auch Gerüchte im Raum, es würde gar zu einem Baustopp kommen aufgrund von Einsparungsmöglichkeiten. Diesen Punkt wollte Sima nicht kommentieren, meinte zum Zeitplan jedoch: "Nach heutigem Stand sollten wir mit 2030 für die erste Baustufe und 2035 für den zweiten Abschnitt gut auf Schiene sein."
Die FPÖ schoss indes noch einmal nach. FPÖ-Stadtwerkesprecher und Landtagsabgeordneter Klemens Resch ließ am Samstag verlauten: "Wir haben Recht behalten. Die SPÖ verharmlost und täuscht beim möglicherweise größten Bauskandal der Nachkriegsgeschichte. Am Ende musste Sima kleinlaut zugeben, dass Wien nach heutigem Stand für Milliarden an Mehrkosten aufkommen wird, ohne überhaupt einen Fertigstellungstermin nennen zu können."