Ehrenmord

Volkan Kahraman erschossen: Täter hatte keine Waffenerlaubnis

09.02.2023

Nach den tödlichen Schüssen am Mittwoch in der Etrichstraße in Wien-Simmering hat die Landespolizeidirektion Wien weitere Details zu der Bluttat bekannt gegeben.  

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© privat, Viyana Manset Haber, Facebook
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So besaß der 46-Jährige, der einen 43-Jährigen und sich mit einer Faustfeuerwaffe getötet hatte, laut Polizei kein waffenrechtliches Dokument. Angaben zur Herkunft der Waffe gab es bisher noch keine, "das ist noch Gegenstand laufender Ermittlungen", so Polizeisprecher Daniel Fürst am Donnerstag gegenüber der APA.

Die ersten Aussagen, wonach es vor der Tat erst in einem Lokal zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen wäre, wurden indes dahingehend richtig gestellt, dass in der Cafe-Bar zu "keinen nennenswerten Auffälligkeiten" gekommen sei. Die beiden Männer, die gut befreundet gewesen sein sollen, sollen sich in dem Lokal zu einer Aussprache getroffen haben. Erst als sie gemeinsam auf der Etrichstraße waren, zog der Ältere dann die Schusswaffe. Die gegen 11.40 Uhr alarmierten Einsatzkräfte sperrten nach dem Eintreffen den Tatortbereich großräumig.

Abschiedsbrief

Für die Kriminalisten deutet "momentan alles auf eine Eifersuchtstat" hin.Wie oe24 berichtete, gab es sogar einen Abschiedsbrief – der Täter hatte die Tat scheinbar geplant.

Die Obduktion der beiden Männer wurde angeordnet. Weil es am Mittwoch nach der Tat zu Handgreiflichkeiten und Wortgefechten zwischen Angehörigen der beiden Toten gekommen sei, ließ die Polizei die Häuser der beiden Familien durch die WEGA und die Bereitschaftseinheit bewachen. "Das ist jedoch die Regel in solchen Fällen", so Fürst. Auch die Umgebung rund um den Tatort werde verstärkt im Auge behalten, hieß es.

Bei dem 43-jährigen Mann handelt es sich um den Ex-ÖFB-Fußballer Volkan Kahraman. Kahraman hatte seine Karriere als Profi-Fußballer bei Austria Wien begonnen und debütierte als 17-Jähriger beim niederländischen Club Feyenoord Rotterdam. Die Austria drückte auf dem sozialen Netzwerk Instagram bereits ihre Trauer in Form eines Postings aus.

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