Verzögerung
Wiener "Streetview" bleibt vorerst unter Verschluss
26.08.2025Wien besitzt Millionen hochauflösende Straßenbilder, die ganze Stadt ist digital erfasst. Doch wer nicht im Magistrat arbeitet, sieht davon kaum etwas. Die versprochene App für die Allgemeinheit lässt auf sich warten und ein Starttermin ist offen.
Die Stadt Wien sitz auf einem Datenschatz aus Millionen Bildern und Hunderttausenden Messpunkten. Drei Mal sind bereits Kameraautos durch die Straßen gerollt, zuletzt im Jahr 2023. Während Magistratsabteilungen längst virtuell durch die Stadt navigieren, bleibt der Blick für die Bevölkerung versperrt. Die versprochene Streetview-App lässt weiter auf sich warten.
Die Autos haben Straßen, Gassen und Plätze mit modernster Kameratechnik erfasst. Die dabei entstandenen Daten lagern auf heimischen Servern und gehören exklusiv der Stadt. Innerhalb der Verwaltung sind die digitalen Stadtansichten bereits Alltag. Genehmigungen für Baustellen oder Schanigärten lassen sich bequem vom Schreibtisch aus vorbereiten. Wo früher Ortsbesichtigungen nötig waren, reichen heute ein paar Klicks. Die virtuelle Stadtrundfahrt spart Zeit, Wege und Personal.
Bürger warten auf freigegebenen Zugang
Für alle anderen bleibt der Bildschirm schwarz. Die Abteilung Stadtvermessung wollte ein Nachfolge-Tool auch für Bürgerinnen und Bürger bereitstellen. Daraus wurde bisher nichts. Auf Anfrage vom ORF Wien erklärt die MA 42, dass derzeit technische und datenschutzrechtliche Fragen geprüft werden. Außerdem sei wegen der angespannten Budgetsituation kein genauer Starttermin möglich. Das digitale Wien wartet auf seinen großen Auftritt. Vorerst dürfen nur Magistratsmitarbeiter durchs virtuelle Stadtbild spazieren.