Samariterbund Wien

Wiens Sozialmärkte kämpfen mit Lebensmittelengpässen

02.10.2025

Immer mehr Menschen in Wien sind auf günstige Lebensmittel angewiesen. Die Sozialmärkte des Samariterbundes erleben einen massiven Ansturm, der sie an ihre Grenzen bringt. Doch besonders Grundnahrungsmittel sind kaum noch ausreichend verfügbar. 

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© Sozialmarkt Wien
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Für viele Menschen in Wien ist der Sozialmarkt die letzte Hoffnung, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. In den fünf Märkten des Samariterbundes spitzt sich die Lage jedoch dramatisch zu. Die Zahl der Kundinnen und Kunden steigt, doch ausgerechnet bei den wichtigsten Produkten wird es eng. Es fehlt an Öl, Mehl, Butter, Reis und Nudeln. 

 

Im September verfügten bereits 26.000 Wienerinnen und Wiener über eine Einkaufsberechtigung. Die Tendenz zeigt weiter nach oben. Für viele bedeutet ein Einkauf im Sozialmarkt nicht ein bisschen sparen, sondern den Unterschied zwischen leerem Teller und voller Mahlzeit. Die wachsende Nachfrage bringt die Einrichtungen zunehmend an ihre Belastungsgrenze. „Vor allem Grundnahrungsmittel sind schnell vergriffen. Im schlimmsten Fall müssen Menschen mit leeren Händen wieder gehen und diese Produkte dann teuer im Supermarkt nachkaufen", sagte Georg Jelenko, der Leiter der Sozialmärkte.

Nachfrage steigt weiter

In den letzten drei Jahren ist die Zahl der Berechtigten um 30 Prozent gestiegen. Der Einkauf im Sozialmarkt ermöglicht Einsparungen von rund zwei Dritteln im Vergleich zu herkömmlichen Geschäften. Doch was nützen die Rabatte, wenn das Regal leer bleibt? "Es geht nicht nur um günstige Lebensmittel, sondern auch darum, dass niemand das Gefühl haben darf, abgewiesen zu werden. Jeder volle Einkaufswagen bedeutet ein Stück Sicherheit und genau davon brauchen wir mehr", sagte Oliver Löhlein, der Landesgeschäftsführer des Samariterbundes Wien.

Um dem Mangel zu begegnen, ruft der Samariterbund zur Unterstützung auf. Mit dem Projekt Samariterwagerl können Unternehmen, Vereine oder Behörden ein Zeichen setzen. Ein leerer Einkaufswagen wird im Eingangsbereich aufgestellt und von Mitarbeitenden oder Kundinnen und Kunden mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln gefüllt. Sobald er voll ist, holt ihn der Samariterbund ab und verteilt die Spenden dort, wo sie dringend gebraucht werden. Jede Packung Reis, jede Dose Tomaten hilft, Menschen in Not ein Stück Würde zurückzugeben. 

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