Bundesländer-Analyse

Wirtschaftsmotor: Wien stemmt sich gegen Rezession in Österreich

17.12.2025

Wien verzeichnet im Jahr 2025 ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent. Die Bundeshauptstadt liegt damit gemeinsam mit Tirol (+1,3%) an der Spitze aller Bundesländer. Im Gegensatz zum Bundestrend blieb Wien auch im dritten Krisenjahr wirtschaftlich stabil. 

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Wirtschaft in Wien läuft weiter auf Hochtouren – und das mitten in einer Zeit, in der die wirtschaftliche Entwicklung vieler Regionen stockt.  Während Österreich das dritte Jahr der Rezession offenbar mit einem knappen Plus von 0,3 beendet, hat die Bundeshauptstadt im dritten Jahr in Folge ein robustes Wirtschaftswachstum und steht im 2025-Vergleich mit Tirol an der Spitze aller Bundesländer. Das geht aus einer Bundesländer-Analyse mit Stand Dezember 2025 hervor, welche die Bank Austria am Mittwoch veröffentlicht hat.

Der Bundeshauptstadt wird für das Jahr 2024 ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozentpunkten und für 2025 von 1,0 Prozentpunkten prognostiziert. Damit konnte Wien nicht nur eine Rezession abwenden, sondern die eigene Prognose sogar deutlich übertreffen. So hat sich das prognostizierte Wirtschaftswachstum für 2024 und für 2025 mehr als verdoppelt. Noch im Juni 2025 war mit einem deutlich geringeren Zuwachs gerechnet worden. Nun hat die Stadt erstmals in ihrer Geschichte eine Wirtschaftsleistung von rund 130 Milliarden Euro erreicht – ein Viertel des gesamten österreichischen Bruttoinlandsprodukts.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sieht darin eine Bestätigung seines wirtschaftspolitischen Kurses. "Wien ist der Wirtschaftsmotor Österreichs und hat sich beachtlich gegen die Rezession in Österreich gestemmt. Die Entscheidung, unseren politischen Schwerpunkt auf Wirtschaftspolitik zu legen, hat sich als richtig erwiesen“, so Ludwig.

Ludwig: "Kämpfen um jeden Arbeitsplatz"

Tragende Säulen des Erfolgs sind neben dem öffentlichen Sektor vor allem die Bereiche Tourismus, Life-Sciences, Industrie und Informationstechnologie. In der Industrie gelang es Wien ebenso wie Tirol, gegen den bundesweiten Negativtrend anzukämpfen. Besonders die Pharmaindustrie und der Fahrzeugbau brachten hier positive Impulse. Auch im Tourismus setzte die Stadt neue Maßstäbe: Ein Nächtigungsrekord von rund 20 Millionen sorgt für ein Plus bei Beherbergung und Gastronomie.

"Wir setzen voll und ganz auf unsere Stärken wie Tourismus und Life-Sciences, die unsere Stadt gut durch diese Wirtschaftskrise gebracht haben und weiterbringen", erklärte Ludwig. Auch der Handel, der 2024 geschwächelt hatte, konnte sich 2025 in Wien wieder fangen. Die Stadt nutzt den Schwung, um Jobs zu sichern. "Wir kämpfen weiter um jeden Arbeitsplatz und um jedes Prozent Wirtschaftswachstum“, betont der Bürgermeister.

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