Vor Öffnungen ab 10. Juni

Wir feiern schon "Corona-Freiheit"

29.05.2021

Die Bilanz der Missachtung der Covid-Regeln: 1.324 Anzeigen in nur einer Woche.

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© TZOe MFellner
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Partylaune. Die Vorfreude auf die baldigen Öffnungen ist österreichweit zu spüren. Kein Wunder: Die Corona-Zahlen sinken seit Anfang April kontinuierlich. Gestern wurden 498 Neu-Infektionen gemeldet. Es gibt erstmals seit 14. September 2020 weniger als 6.000 aktiv Erkrankte in Österreich.

Die Lage, das sagen fast alle Experten, erlaubt eine relativ großzügige Lockerung der Maßnahmen.

Schon jetzt, elf Tage vor den nächsten Öffnungen, scheint Österreich vergessen zu haben, dass es sehr wohl noch strenge Restriktionen gibt. Ein Spaziergang durch Wien zeigt: Wir leben wie vor der Pandemie. Auf Prater-Wiesen liegen Picknick-Decken dicht an dicht. Vor Eissalons bilden sich lange Schlangen. In den Lokalen findet man kaum einen freien Tisch. Kein Wunder: Laut Wirtschaftskammer Österreich wollten 80 % sofort nach der Öffnung wieder auswärts essen gehen. Nicht immer werden dabei Corona-Maßnahmen eingehalten. Viele Lokalbetreiber fragen etwa nicht nach einem Beweis der „3G-Regel“.

Tausende illegale Partys in ganz Österreich

Sperrstunde. In der Nacht fallen die Hemmungen. Wenn um 22 Uhr offiziell Sperrstunde ist, strömen die Menschen auf die Straßen. Am Donaukanal treffen sich mehr als tausend Party-People. Im Scotch Club am Parkring ist Disco-Betrieb, als gäbe es kein Corona. Augenzeugen berichten, dass um 22 Uhr noch nicht Schluss ist. Am Karlsplatz feiern Jugendliche einen Rave.

Wien ist kein Einzelfall: In Graz (St.) feiern die Massen im Stadtpark. In Schruns (V.) versammeln sich 250 Menschen auf einem Tankstellen-Parkplatz mit DJ und Rauchmaschine.

Anzeigen. Im Innenministerium häufen sich die Anzeigen. Innerhalb von sieben Tagen hagelte es bundesweit 1.324 Anzeigen wegen Covid-Übertretungen. Das sind im Schnitt 190 pro Tag. Die schlimmste illegale Partynacht war Samstag vor einer Woche mit 569 Anzeigen.

Die neue Freiheit bringt aber nicht nur verbotene Vergnügen. Extremen Andrang gibt es derzeit bei Flugreisen. Innerhalb von vier Wochen haben sich die Buchungen vervierfacht.

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