In Klosterneuburg

Zugsunglück: Bergungsarbeiten laufen

23.12.2017

Zwei REX-Waggons stürzten um - Untersuchungskommission ermittelt.

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Nach dem Zugsunfall auf der Franz-Josefs-Bahn in Kritzendorf (Gemeinde Klosterneuburg, Bezirk Tulln) vom Vorabend haben am Samstag die Bergungsarbeiten angedauert. Eine Untersuchungskommission erhob die Ursache der seitlichen Kollision eines REX und eines Cityjets. Laut ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger waren beide Garnituren nach Wien unterwegs gewesen.

Weihnachtswunder

Wie Betroffene, die in dem REX-Zug sowie in der Schnellbahn saßen, schildern, passierte alles wie aus heiterem Himmel: „Es machte einen irren Krach. Wer stand, wurde zu Boden geschleudert.“ Auch in den Sitzen wurden die Reisenden nicht vom Aufprall verschont.

Insgesamt 12 Personen verletzt

Bei dem Unfall wurden nach Angaben des Roten Kreuzes und der Bundesbahnen vier Personen mittelschwer und acht weitere leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften stand im Einsatz. Ein Opfer mit Kopfverletzungen wurde von "Christophorus 2" abtransportiert.



Aufgrund der Kollision waren beide Garnituren aus den Gleisen gesprungen. Beim REX stürzten dem ÖBB-Sprecher zufolge zwei Waggons gänzlich um, ein dritter neigte sich zur Seite.

Kran im Unfallbereich im Einsatz

Im Unfallbereich wurden Teile der Oberleitung entfernt, um mit einem Kran arbeiten zu können, sagte Hahslinger am Samstagvormittag. "Die Bergungsarbeiten gehen zügig voran." Vorerst unklar blieb, wann zumindest ein eingleisiger Betrieb im Bereich der Unfallstelle wieder möglich sein könnte. Im Abschnitt Klosterneuburg- Weidling - St. Andrä-Wördern bestand weiterhin ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen.

Rotes Kreuz mit 9 Notärzten im Einsatz

Das Rote Kreuz hatte laut Sprecherin Sonja Kellner neun Notärzte (inklusive dem Mediziner an Bord von "C 2"), 21 Rettungsfahrzeuge und 60 Sanitäter nach Kritzendorf entsandt. Drei Feuerwehren rückten mit 70 Mann aus, sagte Franz Resperger vom Landeskommando. Auch ein Polizeihubschrauber wurde an die Unfallstelle beordert.

Verkehrsminister Hofer: Vermutlich menschliches Versagen

Zur Unfallursache äußerte sich noch am Abend der neue Verkehrsminister Norbert Hofer: „Wir vermuten, dass die Ursache in einem menschlichen Fehler zu suchen ist.“ Die Unfallkommission des Bundes ist bereits am Ermitteln. 

Zur Ursache wird gemunkelt, dass der Regionalzug fünf Minuten Verspätung hatte und der S-Bahn-Führer ein Signal falsch interpretierte, zur Weiche losfuhr – und seitlich in den REX donnerte.

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