Gutachten erstellt
Zwei Patienten tot: Verfahren gegen Arzt eingestellt
16.09.2025Die Staatsanwaltschaft Steyr hat alle Verfahren gegen einen ehemaligen Arzt des Klinikums Kirchdorf eingestellt, dem grob fahrlässige Tötung vorgeworfen worden war.
Nach Einholung diverser Gutachten sei man zu dem Schluss gekommen, dass der Mediziner "tadellos gearbeitet" habe. Sprecher Andreas Pechatschek bestätigte der APA einen entsprechenden Online-Artikel der "Oberösterreichischen Nachrichten" am Dienstag.
Konkret ging es um den Tod von zwei Patienten im Krankenhaus Kirchdorf an der Krems. Am 20. Dezember 2024 kam der Verdacht auf, dass der Arzt mit einer Fehldosierung des Morphins "Vendal" das Ableben von zwei Personen im Alter von 89 und 65 Jahren verursacht haben könnte. Der Mediziner wurde sofort entlassen und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Alles lege artis
Die Staatsanwaltschaft Steyr gab mehrere Gutachten in Auftrag. Zudem wurden zehn weitere Fälle von Patienten, die von dem Mann behandelt worden waren, unter die Lupe genommen. Ergebnis: Der Arzt habe "tadellos" gearbeitet, die Medikamentengaben seien alle lege artis gewesen. Die Verfahren wurden eingestellt.
Der Fall hatte auch intern in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding für Wirbel gesorgt: Der Aufsichtsrat des Spitalsbetreibers hatte kritisiert, dass der verdächtigte Arzt sofort entlassen wurde, ohne ihm "Gelegenheit zur Stellungnahme" zu geben. Vielmehr hätte "bis zur Klärung von Vorwürfen mit einer Dienstfreistellung unter Vorbehalt der späteren Entlassung" vorgegangen werden müssen. Kritik gab es auch an der Kommunikation, die den "Eindruck einer Vorverurteilung" erweckt habe. Ein arbeitsrechtlicher Prozess ist nach wie vor anhängig.