Koalition wahrscheinlicher

Immer mehr für Rot-Pink in Wien

13.10.2020

Hochspannung herrscht in Wien, welche Partei im Koalitionspoker Trumpf ist.

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© APA; Artner; Kernmayer
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Wien. Während am Dienstag noch hektisch die Stimmen der 381.000 Wiener Briefwähler aus­gezählt wurden und die wichtigste Frage noch nicht klar war, ob die Neos einen Stadtratssitz schaffen, schmiedete Michael Ludwig mit seinen engsten Vertrauten im Rathaus schon Pläne für die nächste Regierungskoalition.

Ludwig will Ära Häupl endgültig überwinden

Ziel. Das wichtigste Ziel des neuen, alten Bürgermeisters: Ein Signal zu setzen, dass er jetzt der starke Mann in Wien – und vielleicht auch bald in Österreich – sein will. Und dass er etwas gänzlich Neues schafft, mit dem er klarstellt, dass die Ära Häupl vorbei ist – und jetzt eine neue beginnt.

Dafür wäre natürlich auch der Wechsel des Koalitionspartners von den immer populistischeren und unberechenbareren Grünen hin zu den pragmatischen, wirtschaftspolitisch innovativeren Neos das ideale Leuchtzeichen.

Zittern um die Neos. Das große Hindernis: Bis zuletzt war unklar, ob die Neos den wichtigen Sitz in der Stadtregierung schaffen – obwohl Ludwig ursprünglich verweigert hatte, den Neos einen Sitz in der Stadtregierung von der SPÖ zu „schenken“, wurde diese Variante während des Dienstags schon immer ernsthafter zur Diskussion gestellt. Das Endergebnis der Wien-Wahl könnte heute also eine erste Vorentscheidung im Koalitions­poker bringen.

Hebein austauschen. Die einzige Alternative schien, dass die Grünen noch in letzter Sekunde vor Beginn der Koalitionsverhandlungen Birgit Hebein etwa durch den Neubauer Bezirkschef Markus Reiter ersetzen – dann könnte Ludwig auch in den Flächen­bezirken eine Mehrheit für die Fortsetzung von Rot-Grün bekommen.

Doch da schien selbst die Variante des geschenkten Stadtratssessels wahrscheinlicher … (gaj)

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