Louisville/Kentucky

Auf den Spuren des Bourbons

06.03.2023

Die größte Stadt Kentuckys heißt Louisville und trägt den Beinamen „The Bourbon City“. Um zu verstehen, warum das so ist und wie es dazu kam, muss man eine kleine Reise in die Vergangenheit machen. 

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© Louisville Tourism
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Bei einem echten Kentucky Bourbon handelt es sich um einen Whiskey, der bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss. So muss er unter anderem in Kentucky gebraut worden sein und zu mindestens 51 Prozent aus Mais hergestellt werden. Außerdem dürfen einem echten Bourbon keine Aromen oder Farbstoffe hinzugefügt werden und er muss immer in einem neuen Eichenfass gelagert werden. Kurz gesag: Jeder Bourbon ist ein Whiskey, doch nicht jeder Whiskey ist ein Bourbon.

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Die Herkunft des Bourbons

Der Whiskey wurde vor allem von den schottischen und irischen Einwanderern nach Nordamerika gebracht, die auch in der Ferne nicht auf ihr Lieblingsgetränk verzichten wollten. Deutlich später, im Zuge des Befreiungskrieges, konnte Nordamerika sich mit der Unterstützung Frankreichs gegen die britischen Truppen durchsetzen. Zum Dank benannte man ein Gebiet, welches heutzutage in Indiana und Kentucky liegt, nach der französischen Königsfamilie der Bourbonen. Es bürgerte sich ein, dass die Ergänzung Bourbon auf den Whiskeyfässern vermerkt wurde. Die Region Bourbon County war bald schon für ihren exzellenten Whiskey bekannt – die Geburtsstunde des Bourbon Whiskeys.
Die erste kommerzielle Destillerie wurde 1783 direkt am Ohio River in Louisville gegründet – und zwar von Evan Williams, der ein erfolgreicher Unternehmer, Politiker und vor allem Whiskey-Brenner war. Viele Konkurrenten taten es ihm gleich und Louisville wurde die Heimat vieler erstklassiger Bourbon- Brennereien. Es ist also recht offensichtlich, warum die Stadt den stolzen Beinamen „The Bourbon City“ trägt.

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Die besten Destillerien in Louisville

Wer die Geschichte des Bourbons also kennt und das Getränk mag, sollte seiner Heimat definitiv mal einen Besuch abstatten: Die Destillerie Evan Williams ist eine Hommage an den legendären Whiskey- Brenner und war die erste, die ihre Pforten für Besucher öffnete. Interessierte können bei einer Tour durch die Destillerie etwas über den Herstellungsprozess lernen und den nach traditionellen Verfahren hergestellten Whiskey natürlich auch probieren.
Darüber hinaus können Bourbon-Liebhaber hier auch spezielle Events besuchen, wie beispielsweise ein besonderes Barkeeper Erlebnis, bei dem man viel über Tom Bullock lernt - den ersten schwarzen Amerikaner, der ein Cocktailbuch geschrieben und veröffentlicht hat. Bei dieser Zeitreise in die Vergangenheit kommt man selbstverständlich auch in den Genuss, Tom Bullocks Kreationen probieren zu dürfen.
Darüber hinaus ist die Bourbon Brennerei Evan Williams die wohl berühmteste des sogenannten Kentucky Bourbon Trails. Dieser Trail wurde 1999 von der Kentucky Distillers Association ins Leben gerufen, um Liebhabern die Geschichte und den Geschmack des echten Kentucky Bourbon näher zu bringen. Zum Kentucky Bourbon Trail gehören 42 Brennereien.
Eine davon befindet sich direkt im Herzen von Louisville: Im Jahr 2012 wagte Kaveh Zamanian den Sprung ins kalte Wasser - oder besser gesagt in den Kaninchenbau - und eröffnete The Rabbit Whole. Dafür gab der Psychologe seine renommierte Praxis auf und widmet sich jetzt seit bereits über zehn Jahren dem Brennen von echtem Kentucky-Whiskey. Das außergewöhnliche Gebäude der Destillerie ist eine Hommage an die Kunst und Wissenschaft des Whiskey-Brennens und beeindruckt seine Besucher auf den ersten Blick.
Louisville kann aber noch mehr als nur den besten Bourbon: Die Stadt bietet eine vielfältige gastronomische Szene, verfügt über historische Gebäude im viktorianischen Stil, ist seit 1875 Austragungsort des Kentucky Derbys und lädt seine Besucher ein, auf den Spuren des hier geborenen und aufgewachsenen Weltstars Muhammad Ali zu wandeln.

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