Neue Initiative möchte Urlaub und regionale Wertschöpfung verbinden. In ganz Österreich, vor allem aber in Vorarlberg, werden noch Partner-Bauernhöfe gesucht.
Eine neue Chance für Ab-Hof-Verkäufer und eine Bereicherung für Urlauber bietet das Konzept von BAUERNLEBEN. „Mit dem Wohnmobil von Hof zu Hof“ lautet der Slogan des Stellplatzführers in Buchform, der im Herbst 2020 erstmals auf den österreichischen Markt kommt. Die Idee vereint Urlaub und regionale Wertschöpfung: Wohnmobilbesitzer übernachten kostenlos auf Bauernhof-Stellplätzen und Landwirte gewinnen eine neue Kundenschicht. Wir haben Franz Roitner, erfahrener Touristiker und Initiator von „Bauernleben“ zu seinem neuen Projekt befragt:
Herr Roitner, Ihr neues Projekt nennt sich «Bauernleben». Was verbirgt sich dahinter?
Mit „Bauernleben“ möchte ich Wohnmobilfahrer zu bäuerlichen Ab-Hof-Verkäufern hinführen. So können Bauern ihre Produkte ohne Zwischenhändler verkaufen. Für Direktvermarkter sind die Wohnmobilkunden eine zusätzliche Käuferschicht. Immerhin gibt es in Österreich 30.000 Fahrzeuge, in Deutschland sind es sogar 500.000.
Nur noch wenige Tage lang können sich interessierte Bauernhöfe bei Ihnen melden, um mit dabei zu sein. Welche Voraussetzungen müssen sie mitbringen?
Die Bauern können auf ihrem Privatgrund bis zu drei Parkplätze zur Verfügung stellen. Die Fahrzeuge sind heutzutage autark und haben WC, Wasser, Küche und Strom an Board. Höfe müssen deshalb keine Infrastruktur zur Verfügung stellen, außer einem möglichst ebenen Stellplatz. Somit kann man im Wohnmobil gut schlafen. Der Eintrag im Stellplatzführer ist für den Bauern kostenlos.
Wie funktioniert «Bauernleben» für den Reisenden, der mit dem Wohnmobil unterwegs ist?
Zuerst muss der Wohnmobilist das Buch „Bauernleben“ kaufen. Das ist sozusagen das Eintrittsticket zu den Partnerbetrieben. In Folge genügt ein Anruf am Anreisetag beim gewählten Bauernhof. Ist ein Platz frei, kann man sich auf den Weg machen. Die maximale Aufenthaltsdauer am Hof beträgt 24 Stunden.
Welche Vorteile hat «Bauernleben» für den Wohnmobil-Urlauber und welche Chancen ergeben sich für die Direktvermarkter?
Wohnmobilfahrer haben die Möglichkeit in ländlicher Umgebung zu übernachten und können direkt beim Bauern regionale Produkte einkaufen. Für den Betrieb ist das eine Möglichkeit ein zusätzliches, kaufkräftiges Publikum anzusprechen. Durch den direkten Kontakt ist dies eine gute Gelegenheit eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen.
Was hat sie auf die Idee gebracht, «Bauernleben» ins Leben zu rufen?
Vor zwei Jahren fuhr ich in Deutschland mit einem Wohnmobil von Hof zu Hof. Ich war begeistert! Die Idee selbst stammt aus Frankreich. Unter der Marke „France Passion“ sind seit fast 30 Jahren Wohnmobilfahrer gern gesehene Gäste auf Bauernhöfen. Ich bin auf einem Bauernhof in Oberösterreich aufgewachsen und seit vielen Jahren im Tourismus tätig. Ich kenne somit beide Seiten und wollte die Idee unbedingt in Österreich umsetzen. Derzeit suche ich noch weitere Bauern, denen das Konzept gefällt. Melden können sich Interessierte unter info@bauernleben.at
Im September erscheint die 1. Ausgabe von „Bauernleben“. Das Buch kann man schon auf www.bauernleben.at vorbestellen.
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