Opel-Krise

Angst im Wiener GM-Werk

16.11.2008

Die Produktion in Wien-Aspern ist nahezu komplett von Opel abhängig. Eine Pleite des Konzerns wäre das Aus für das Werk.

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© GM Aspern
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Wegen der Pleitegefahr beim deutschen Autobauer Opel geht nun auch im Wiener General-Motors-Werk die Angst um. Denn jeder zweite Opel fährt mit einem Getriebe aus Österreich, 90 Prozent der Wiener Produktion geht an den deutschen Autobauer. Sollte Opel wegen der Notlage der US-Mutter General Motors (GM) tatsächlich Pleite gehen, stünde auch das Werk in Wien-Aspern vor dem Aus.

Produktionsstopps
Schon im Oktober kam es – bedingt durch die allgemeine Krise der Autobranche – im Wiener GM-Werk zu Produktionsstopps. Auch im November werden die Bänder in einigen Bereichen für mehrere Tage stillstehen. Ende Oktober mussten zudem 150 Zeitarbeiter gehen, die aufgrund der Rekord-Aufträge der vergangenen zwei Jahre eingestellt worden waren.

Kündigungen von Stammpersonal und Kurzarbeit konnte das Wiener GM-Werk bisher jedoch vermeiden. „Wir haben mit dem Betriebsrat ein Zeitmodell entwickelt, wo Mitarbeiter jetzt Minusstunden schreiben können, die sie dann später bei besserer Auftragslage wieder nachholen müssen“, so Sprecherin Elisabeth Schuller.

Vor Milliarden-Hilfe
Dennoch bangen die 1.850 Mitarbeiter in Wien-Aspern jetzt um ihre Jobs. Denn die Lage bei Opel ist weit dramatischer als bisher angenommen. Medienberichten zufolge fehlen dem Rüsselsheimer Autokonzern zwei Milliarden Euro, die die US-Mutter GM nicht überweisen kann. Vor einigen Tagen hatte General Motors vor einer möglichen Insolvenz gewarnt und ringt jetzt selbst in den USA um dringend benötigte Milliardenhilfe.

Opel wiederum rief am Freitag den deutschen Staat laut um Hilfe und bat um eine Bürgschaft für aushaftende Kredite. Dies sei eine Vorsorge für den Fall einer GM-Insolvenz, hieß es.

Krisengipfel
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lud nun die Opel-Spitzen für Montag zu einem Krisengipfel ein. Laut Focus soll der Bund eine Milliarde übernehmen, die Länder teilen sich eine weitere Milliarden. General Motors will laut Bild am Sonntag Opel Vermögenswerte in Europa von einer Milliarde Euro als Sicherheiten für Kredite überlassen.

Bei Opel sind rund 25.000 Arbeitsplätze gefährdet, in der gesamten deutschen Autobranche sind es bereits 100.000. Mercedes etwa will 2009 um 150.000 Autos weniger bauen.

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