Arbeitsklima-Index

Arbeitszufriedenheit im Tourismus

24.08.2006

Beschäftigte im Tourismus sind laut einer Studie unzufrieden mit dem Einkommen und den Weiterbildungschancen. Positiv werden aber die Chancen am Arbeitsmarkt beurteilt.

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Die Arbeit im Tourismus ist für viele mit Problemen verbunden: Wenig Zufriedenheit mit dem Einkommen, geringe Karrierechancen und kaum Weiterbildungsmöglichkeiten prägen das Bild. Ein Lichtblick sind die Chancen am Arbeitsmarkt. Diese werden laut dem "Arbeitsklima-Index Tourismusbeschäftigte" von den Arbeitnehmern im Tourismus deutlich positiver bewertet, als dies in anderen Sektoren der Fall ist. Auch der Innovationsstress bildet im Tourismus ein geringeres Problem. Der Index über die Arbeitszufriedenheit im Tourismus wurde zuletzt Ende August von der Arbeiterkammer präsentiert.

Hoher Fauenanteil
"Der Tourismus ist eine typische Frauenbranche, wird aber für viele Frauen zur beruflichen Sackgasse" , warnt der Vorsitzende der Tourismus-Gewerkschaft, Rudolf Kaske. Den Frauen würden kaum berufliche Perspektiven geboten. Nur gut ein Drittel der Frauen ist mit den Karrieremöglichkeiten sehr zufrieden bzw. zufrieden. Bei den Männern sind es immerhin 60 Prozent. Dringend notwendig wäre daher der Ausbau der beruflichen Weiterbildung: Vor allem auch für gering Qualifizierte, Teilzeitbeschäftigte und geringfügig Beschäftigte. Der Teilzeitanteil im Tourismus liegt bei rund 30 Prozent.

Georg Michenthaler vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) analysierte die Ergebnisse der Befragung. Die Arbeitnehmer im Tourismus seien im Schnitt geringer qualifiziert als in anderen Branchen. So verfügen etwa 20 Prozent nur über einen Pflichtschulabschluss. Dass die Tourismus-Beschäftigten eine etwas höhere Arbeitszufriedenheit aufweisen als in anderen Sektoren, führt Michenthaler auf die höheren subjektiven Arbeitsmarktchancen und geringeren Innovationsbelastungen zurück.

Unfriedenheit mit dem Verdienst
Auch die Altersstruktur wirke sich aus, da jüngere Arbeitskräfte optimistischer seien und im Tourismus weniger Beschäftigte über 45 Jahren zu finden seien. Auffallend ist die Unzufriedenheit mit dem Einkommen: So gaben zwei Drittel an, ihr Einkommen sei "nicht" oder "gerade ausreichend" - gegenüber 48 Prozent in allen Branchen. Das Mindestgehalt im Tourismus liege bei rund 1.070 Euro brutto.

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