Finanzkrise

Ausland kann sich EU-Rindfleisch nicht leisten

11.12.2008

Der Export einiger EU-Länder ist in Gefahr - Die Kunden können das Rindfleisch nicht bezahlen.

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© APA
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Infolge der Finanzkrise leidet der internationale Rindfleischhandel seit Wochen unter mangelnder Zahlungsfähigkeit potenzieller Kunden, und zwar sowohl innerhalb Europas als auch beim Drittlandsgeschäft. Die EU ist zwar seit etlichen Jahren Nettoimporteur von Rindfleisch, die Ausfuhren sind aber für einzelne Länder der Gemeinschaft mit einem Selbstversorgungsgrad von deutlich über 100 Prozent - wie Deutschland und Frankreich - von entscheidender Bedeutung.

Konsum schwach
Darüber hinaus dürfte das zu erwartende schlechtere Konsumklima den Rindfleischverbrauch kommendes Jahr nicht unbedingt ankurbeln. Auf EU-Ebene äußern Marktexperten Besorgnis über die weitere Entwicklung, und auch die Bauernverbände fordern flankierende Maßnahmen zur Stabilisierung des Sektors.

Finanzkrise, Südamerika, Blauzunge
Nach Schätzungen der EU-Kommission wird die Produktion von Rindfleisch heuer um fast 2 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr. Bei den Prognosen für 2009 kommt neben der Finanzkrise die Entwicklung auf den Märkten Südamerikas und die Blauzungenproblematik eine große Bedeutung zu. Auf der anderen Seite hat sich die Situation aus Sicht der Rindermäster bei den Futtermittelpreisen merklich entspannt, so dass sich die Wirtschaftlichkeit dieses Sektors seit Jahresmitte wieder verbessert hat.

Im kommenden Jahr wird der EU-Raum voraussichtlich wieder etwas stärker mit Rindfleisch aus Südamerika beliefert werden. Nach Auskunft der Kommission werden nach und nach weitere Betriebe in Brasilien für den Export zugelassen. Derzeit wird von rund 1.000 brasilianischen Firmen gesprochen, die für Ausfuhren zugelassen sind. Das entspricht bisher aber nur rund einem Zehntel der Betriebe, die in den vergangenen Jahren Rindfleisch in die EU geliefert haben.

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