Elektroriese
Cosmos ist vollständig entschuldet
15.11.2009
Die Übernahme der Elektrohandelskette könnte schon bald finalisiert werden.
Die vor dem Verkauf stehende Elektrohandelskette Cosmos ist ihre Bankschulden los. Über die aus Tirol stammenden neuen Investoren, die Brüder Harald und Markus Stauder, sei in einem ersten Schritt die Entschuldung von Cosmos zustande gekommen, so Cosmos-Geschäftsführer Josef Anreiter am Sonntag. In welcher Weise und Höhe die Entschuldung stattgefunden hat, wurde nicht bekannt gegeben. Gemeinsam mit einem ausländischen Großinvestor werde jetzt an einem langfristigen Konzept gearbeitet. Der Verkauf der Elektrohandelskette könnte somit im Jänner abgeschlossen werden.
Closing im Jänner denkbar
"Mit den Investoren Harald und
Markus Stauder sind nun auch Kapitalgeber gefunden worden, die bereit sind,
gemeinsam mit einem strategischen Großinvestor aus dem Ausland an einem
langfristigen Konzept für Cosmos mitzuarbeiten", so Anreiter. Zur Zeit laufe
die sogenannte "Due Diligence"-Phase. Sollten die Bedingungen erfüllt
werden, könnten ab Jänner 2010 die Verträge unterzeichnet werden.
Weihnachtsgeschäft läuft
"Management und Belegschaft
blicken voll Zuversicht in die Zukunft", so Anreiter, der das nach
Managementfehlern in der Vergangenheit in finanzielle Schieflage geratene
Traditionsunternehmen mit 28 Filialen und 1.250 Mitarbeitern seit März 2009
führt und restrukturiert. "Für das Weihnachtsgeschäft haben wir bereits eine
sehr brauchbare Zwischenlösung gefunden. Ich bin zuversichtlich, dass bis
Jänner 2010 ein finales Konstrukt entstehen kann", so Anreiter.
Keine Altlasten mehr
"Die Voraussetzungen für ein Closing im
Jänner sind sehr gut, da die Firma Cosmos nun vollständig entschuldet werden
konnte und somit eine ideale Grundlage für ein erfolgreiches Joint-Venture
ohne Altlasten gegeben ist", so der Investor Harald Stauder. Stauder ist
seit Jahren im Bereich M&A tätig. Über die Stauder Beteiligungs GmbH hält er
u.a. Anteile am Leonischen Drahtwerk, an der Bull-Verlags GmbH von Dietrich
Mateschitz, einem Hersteller von Flüssigwaschmitteln sowie an einem
Immobilienportfolio, zu dem auch das "Play Castle" in Seefeld gehört.
Die 1975 gegründete Elektrohandelskette hat schon einige Eigentümerwechsel hinter sich. Im Dezember 1996 wurde Cosmos um damals 150 Mio. Schilling an den Elektrohändler Köck verkauft, der dem Vermögensverwalter Kapital&Wert gehört hat. Die Cosmos-Köck-Anteile wurden dann von der BAWAG übernommen. Im Herbst 2006 hat die BAWAG ihre defizitäre Elektrohandelstochter Cosmos an die Value Management Services (VMS) um den Sanierer Erhard Grossnigg und den deutschen Finanzinvestor Nordwind Capital verkauft. Gleichzeitig mit der Übernahme wurde Cosmos mit der von der Grossnigg-Gruppe sanierten Niedermeyer-Kette in eine gemeinsame Holding eingebracht. Damit entstand Österreichs größte Elektrohandelsgruppe mit einem Marktvolumen von 3,1 Mrd. Euro. |