Feuerfestkonzern

Draxler räumt RHI-Chefsessel

20.12.2006

"Ich werde Privatier", betonte RHI-General Helmut Draxler. An die RHI-Spitze wird zum Jahreswechsel Andreas Meier (44) nachrücken.

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© (C) APA/Roland Schlager
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Helmut Draxler (56), seit fast fünf Jahren RHI-Generaldirektor und zuvor ÖBB-Chef, räumt Ende dieses Jahres den Chefsessel. "Ich werde Privatier, werde mit der RHI aber als Kleinaktionär verbunden bleiben", sagte Draxler. Der Top-Manager werde auch kein Ministeramt annehmen. Ab Jänner könne er sich das selbstbestimmte Leben leisten, das er sich als "kleiner Maxi" und Student ausgedacht hat. Draxler werde nie wieder operativ tätig sein. Ihm wurden aber bereits "fünf bis sechs Aufsichtsratsposten" angeboten, möglicherweise auch von Seiten der RHI.

Schwierige fünf Jahre
An die RHI-Spitze wird zum Jahreswechsel Andreas Meier (44) nachrücken. Dieser stand Draxler bereits in den vergangenen fünf Jahren - den schwierigsten in der Unternehmensgeschichte - als stellvertretender Generaldirektor zur Seite.

Konzern stand vor dem Untergang
"Gott sei Dank vergisst man das, was vor fünf Jahren war - einer der größten heimischen Industriekonzerne mit Weltgeltung stand vor dem Untergang", erinnerte sich Draxler.

Die Akquisition in den USA und die enormen Sammelklagen bedeuteten beinahe das Aus des gesamten RHI-Konzerns. Die Rückkehr in die Gewinnzone hat der Feuerfest-Spezialist erst im vergangenen Jahr geschafft.

Ex-RHI-Chef Longin will Sperrminorität
Der frühere RHI-Chef Hellmut Longin ist zuversichtlich, bis Ende Jänner 2007 ein Konsortium zum Kauf einer RHI-Sperrminorität zustande zu bringen. Aktuell halte die "Freundesgruppe“ bereits 16 Prozent an RHI - gemessen an der zukünftigen Aktienzahl von 40 Millionen. Das Ziel: 25 Prozent plus eine Aktie.

Der Feuerfestkonzern RHI hat sich indes ehrgeizige Wachstumsziele gesetzt. Bis Ende 2010 soll der Umsatz von derzeit 1,3 Milliarden Euro auf zwei Milliarden steigen. Die Hälfte davon werde aus organischem Wachstum kommen, der Rest aus Zukäufen, so der zukünftige RHI-Chef Andreas Meier. Eben hat RHI in Indien zugekauft, in China wird ausgebaut.

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