Drucker-Streik

Erscheinen bald keine Tageszeitungen?

07.05.2009

Die Kollektivvertragsverhandlungen für das Druck-Gewerbe sind in der Nacht auf Donnerstag gescheitert, nun soll gestreikt werden.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Franz Bittner, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), ist empört: "Die Forderungen der Arbeitgeber sind einfach zu hoch gewesen". Der Verband Druck & Medientechnik sah das naturgemäß anders und verwies in einer Aussendung auf eine "weitgehende Einigung", beim offenen Bereich der Bogendrucker sei die Gewerkschaft "uneinsichtig" gewesen.

Zehnstündige Verhandlung
Im Bereich Tageszeitungen und Rollendruckereien habe man sich in rund zehn Stunden Verhandlungen überwiegend geeinigt, so der Verband. Zur Klärung der "noch wenigen offenen Punkte" im Bereich Bogendrucker habe man der Gewerkschaft "noch kurzfristig weitere Gespräche angeboten". Konkret gehe es um "Änderungen bei den längst nicht mehr zeitgemäßen Zulagen", präzisierte der Verband. Man habe "eine kurzfristige Zustimmung der Mitgliedsbetriebe einholen" wollen. Doch die Gewerkschaft sei "nicht mehr bereit, zu verhandeln": "Offensichtlich setzt die Gewerkschaft auf Konfrontation."

Bittner räumt einen "sehr hohen Konsenslevel" im Bereich der Tageszeitungen und Rollendrucker ein. Im Bogendruckbereich dagegen "wollen die Arbeitgeber nach wie vor bis zu 27 Prozent Lohn- bzw. Einkommenskürzung. Das wird von uns nicht akzeptiert. Und es macht überhaupt keinen Sinn, weitere Verhandlungen zu führen, nur weil der Arbeitgeberverband der Meinung ist, hier ist noch etwas für ihn zu holen." Man habe ohnehin ein "Krisenpaket" geschnürt, das den Arbeitgebern "sechs Prozent Kostenkürzungen für die nächsten ein bis zwei Jahre beschert".

"Ab sofort" werden laut Bittner in den Betrieben Urabstimmungen abgehalten, einen entsprechenden Vorratsbeschluss hat das GPA-djp-Präsidium bereits im April gefasst. In den Betrieben werde nun "geheim abgestimmt", gibt es eine Mehrheit pro Streik, "kann stündlich gestreikt werden", kündigte er an.

Welche Betriebe - und Tageszeitungen - das wann betreffen wird, sei noch nicht zu sagen. Bei den Tageszeitungen glaubt er jedenfalls, "dass es effizienter ist, wenn eine nicht erscheint und die anderen schon".

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel