Verbesserung
Fast 4 Prozent mehr Lohn für 90.000 Bauarbeiter
26.02.2008
Einigung bei den Lohnverhandlungen: Per 1. Mai 2008 werden die Löhne am Bau um 3,74 Prozent und per 1. Mai. 2009 um 3,6 Prozent angehoben.
Die rund 90.000 Bauarbeiter in Österreich erhalten mehr Lohn. Die Kollektivvertragspartner haben sich heute, Montag, auf einen zweijährigen Lohnabschluss geeinigt. In der ersten Etappe, ab 1. Mai 2008, werden die KV-Löhne, Zulagen und Lehrlingsentschädigungen um 3,74 Prozent erhöht, in der zweiten Etappe, ab 1. Mai 2009, um weitere 3,6 Prozent. Darüber hinaus werden die Taggeld-Sätze um den gleichen Prozentsatz angehoben, teilen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite am Montagabend mit.
Knapp 4 Prozent
In der ersten Etappe erhöhen sich die
Taggeld-Sätze von 8,50 auf 8,80 Euro und von 13,50 auf 14 Euro. Das
entspricht gesamt in der Wertigkeit einer Lohnerhöhung von 3,99 Prozent, so
die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH). In der zweiten Etappe werden die
Taggeld-Sätze von 8,80 auf 9,10 Euro und von 14 Euro auf 14,50 Euro erhöht.
Rückerstattung der Berufsschul-Internatskosten
In der
zweiten Etappe wird außerdem ein Lehrlingspaket umgesetzt, das die
100-prozentige Rückerstattung der Berufsschul-Internatskosten für alle
Lehrlinge ebenso beinhaltet wie die Entgeltfortzahlung beim erstmaligen
Antreten zur Führerscheinprüfung der Gruppe B sowie die Erhöhung beim
Taggeld von 1,10 auf 1,20 Euro im ersten Jahr und von 1,20 auf 1,30 Euro im
zweiten Jahr. Das entspricht gesamt in der Wertigkeit einer Lohnerhöhung von
3,94 Prozent. Weiters wird in beiden Etappen das Nächtigungsgeld mit dem
Verbraucherpreisindes (VPI) angehoben. Beim Ist-Lohn gilt die
Parallelverschiebung, das heißt, dass die kollektivvertragliche Lohnerhöhung
das Ausmaß von Überzahlungen nicht schmälert.
Verhandlugnspartner: "Vertretbarer Kompromiss"
Für die
Arbeitgeberseite beurteilen Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer und
Fachverbandsobmann Hans Peter Haselsteiner den Abschluss als "vertretbaren
Kompromiss". Der Verhandlungsleiter der Arbeitgeberseite,
Bundesinnungsmeister-Stellvertreter Hans Werner Frömmel, sieht im
Zweijahresabschluss insbesondere auch wegen der besseren Kalkulierbarkeit
von Personalkosten einen wesentlichen Vorteil. Das Lehrlingspaket sei ein
weiteres deutliches Signal der Bauwirtschaft zur Förderung des Images und
des Berufsnachwuchses.
Gute Wirtschaftsentwicklung
"Mit diesem Abschluss tragen wir der
guten Wirtschaftsentwicklung im Bau Rechnung und sorgen dafür, dass den
Arbeitern in Bauindustrie und Baugewerbe endlich wieder mehr im Börs´l übrig
bleibt. Konkret werden die Bauarbeiter im Durchschnitt ein Bruttoeinkommen
von plus 1.000 Euro pro Jahr erhalten", so der Verhandlungsleiter und stv.
Bundesvorsitzende der GBH, Josef Muchitsch, und der GBH-Bundesvorsitzende,
Johann Holper.