BenQ Insolvenz

Mitarbeiter klagen auf Wiedereinstellung

29.09.2006

Die IG Metall wird den Siemens-Konzern möglicherweise auf Wiedereinstellung der Mitarbeiter seiner früheren Handy-Sparte verklagen, die ein Jahr nach dem Verkauf an die taiwanische BenQ-Gruppe vor dem Aus steht. Siemens selbst will BenQ klagen.

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Die IG Metall wird den Siemens-Konzern möglicherweise auf Wiedereinstellung der Mitarbeiter seiner früheren Handy-Sparte verklagen, die ein Jahr nach dem Verkauf an die taiwanische BenQ-Gruppe vor dem Aus steht. "Dass die Mitarbeiter dem Betriebsübergang nicht widersprochen haben, ist ja praktisch erschlichen worden", sagte Harald Flassbeck, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in München, am Freitag.

Siemens will BenQ-Konzern klagen
Der Technologiekonzern Siemens erwägt seinerseits rechtliche Schritte gegen den Taiwaner BenQ-Konzern. "Wir werden prüfen, ob wir zugestandene Rechte wie etwa die Patentüberlassung oder die Führung der Marke Siemens anfechten" , sagte ein Siemens-Sprecher.

Gewerkschaft überlegt Musterprozess
Die IG Metall prüfe die rechtlichen Möglichkeiten. Denkbar sei ein Der Technologiekonzern Siemens erwägt nach der Pleite seiner ehemaligen Handysparte rechtliche Schritte gegen den Taiwaner BenQ-Konzern. "Wir werden prüfen, ob wir zugestandene Rechte wie etwa die Patentüberlassung oder die Führung der Marke Siemens anfechten", sagte ein Siemens-Sprecher., dem dann andere Mitarbeiter beitreten könnten. Ziel wäre eine Rückübertragung des Arbeitnehmerverhältnisses der BenQ-Mobile- Beschäftigten auf Siemens. "Es ist rechtliches Neuland, aber das werden wir natürlich probieren" , sagte Flassbeck.

Siemens hätte mit BenQ gemeinsam schmutzige Tricks angewendet
Beschäftigte von BenQ wollten am Nachmittag vor der Zentrale der Siemens AG in München symbolisch Schadenersatzforderungen stellen. Siemens hatte sein defizitäres Handy-Geschäft erst vor knapp einem Jahr an den taiwanischen BenQ-Konzern verkauft. Nach einer schwachen Geschäftsentwicklung hatte BenQ seinem deutschen Ableger den Geldhahn zugedreht. Dadurch sind in Deutschland 3000 Arbeitsplätze gefährdet. BenQ Mobile stellte am Freitag Insolvenzantrag. Flassbeck warf Siemens vor, sich durch dem Verkauf vor einem Jahr mit einem schmutzigen Trick seiner Mitarbeiter entledigt zu haben. "BenQ war offensichtlich für die Drecksarbeit, nämlich das Abwickeln der Siemens-Handy-Sparte, zuständig", kritisierte er. Wären die Beschäftigten über die tatsächlichen Absichten von Siemens und BenQ informiert gewesen, hätten sie dem Übergang ihres Arbeitsverhältnisses auf die neue Firma widersprochen.

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