Arbeitsklima-Index

Sinkende Zuversicht unter heimischen Arbeitnehmern

16.05.2008

Sinkenden Optimismus unter Österreichs Arbeitnehmern verzeichnet der aktuelle Arbeitsklima-Index. Am unzufriedensten ist man im Osten.

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© DPA/Berg
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Der Österreichische Arbeitsklima-Index verdeutlicht geringeren Optimismus unter den Arbeitnehmern - mit 111 Indexpunkten im Frühjahr 2008. Er liegt damit um einen Punkt unter dem Wert aus dem vergangenen Herbst, allerdings auf einem immer noch hohen Niveau. Vor allem das Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft Österreichs ist zuletzt zurückgegangen, teilte die Arbeiterkammer Oberösterreich unter Berufung auf die Berechnungen des Institutes für empirische Sozialforschung (IFES) und des Institute for Social Research und Analysis (SORA) am Freitag mit.

Einer der Gründe für den leichten Rückgang des Arbeitsklima-Index liegt in der merkbar sinkenden Zuversicht für Österreichs wirtschaftliche Zukunft. Waren vor einem halben Jahr noch 84 Prozent der Befragten bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft Österreichs optimistisch, so sind es im Frühjahr 2008 nur noch 81 Prozent. Das Vertrauen in den eigenen Betrieb ist stabil, nach wie vor sind fast neun von zehn Beschäftigten zuversichtlich.

Unzufriedener Osten
Generell sind dabei die Arbeitnehmer im Osten Österreichs unzufriedener als in den anderen Bundesländern. Die Beschäftigten in Kärnten und der Steiermark liegen mit einem Indexwert von 114 Punkten an der Spitze. Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg rangieren mit 113 Punkten nur knapp dahinter. Für Wien weist der Arbeitsklima-Index 109 Indexpunkte aus, um weitere zwei Indexpunkte zurück liegen die Bundesländer Niederösterreich und Burgenland mit 107 Indexpunkten.

Verbesserte Situation für Akademiker
Stark gestiegen ist hingegen die Arbeitszufriedenheit der Akademiker. Für die Hochschulabsolventen hat sich die Situation am Arbeitsplatz im vergangenen Halbjahr entspannt, adäquate Arbeitsplätze sind nach Einschätzung der Befragten derzeit wieder leichter zu bekommen. 64 Prozent gehen davon aus, im Fall des Falles "leicht" oder sogar "sehr leicht" wieder einen passenden Job zu bekommen. Im Herbst des Vorjahres waren nur 59 Prozent dieser Ansicht gewesen. Über einen längeren Zeitraum gesehen (2004 bis 2008) waren nur 57 Prozent der Akademiker bzw. 53 Prozent der Akademikerinnen (sehr) zuversichtlich betreffend ihrer Arbeitsmarktchancen. Bei den Lehrlingen war der Anteil der Zuversichtlichen mit 50 Prozent (Männer) beziehungsweise 42 Prozent (Frauen) deutlich geringer.

Zufrieden Geldbranchen
Nach Branchen gereiht waren 2007 die Beschäftigten im Geld-, Kredit- und Versicherungswesen mit 121 Punkten den höchsten Indexwert. In den meisten anderen Branchen lag der Indexwert bei rund 112 Punkten. Am unzufriedensten waren die Arbeitnehmer im Nachrichten- , Transport- und Verkehrswesen (103 Indexpunkte). Nicht viel bessergeht es den Beschäftigten im Bauwesen mit 109 Indexpunkten. Angesichts der Arbeitsbedingungen in einigen dieser Branchen kommt das laut AK nicht überraschend.

Weniger psychische Belastungen
Bemerkenswert ist der Rückgang der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Im Herbst 2007 gab noch mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Akademiker an, im Job "sehr" oder zumindest "ziemlich" durch Zeitdruck belastet zu sein. Im Frühjahr 2008 sind es 37 Prozent. Über psychisch belastende Arbeit klagen derzeit 23 Prozent, vor sechs Monaten waren es noch 37 Prozent gewesen - ein Rückgang um 15 Prozentpunkte. Die Zufriedenheit mit dem Beschäftigerbetrieb ist hingegen gestiegen. Sowohl das Ansehen des Arbeitgebers als auch die Zufriedenheit mit dem Führungsstil der Vorgesetzten liegen im Vergleich zur letzten Messung höher.

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