Freundliches Angebot

Societe Generale vor Übernahme?

30.01.2008

Die durch einen Milliardenverlust angeschlagene französische Großbank Societe Generale schließt eine freundliche Übernahme offenbar nicht grundsätzlich aus.

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Die französische Regierung schließt ebenfalls nicht aus, dass die von einem Handelsskandal erschütterten Großbank Societe Generale übernommen wird. Sollte es dazu kommen, würde man aber eine Übernahme mit Zustimmung der Bank bevorzugen, sagte der Berater von Präsident Nicolas Sarkozy, Claude Gueant, der Zeitung "Le Parisien" (Sonntag-Ausgabe). "Für die Behörden ist eine Sache klar: Eine freundliche Lösung würde einer feindlichen Übernahme durch irgendeine Finanzinstitution in jedem Fall vorgezogen."

Angebot wird "geprüft"
Bankchef Daniel Bouton habe sich am Mittwoch vor dem Verwaltungsrat bereiterklärt, ein freundliches Übernahmeangebot "zu prüfen", sagte ein Verwaltungsratsmitglied der Nachrichtenagentur AFP. Im Grunde setze Bouton aber auf die geplante Kapitalerhöhung. "Er glaubt nicht, dass es derzeit eine freundliche oder feindliche Übernahme gibt." Die Bank solle unabhängig bleiben.

Zentralbank steht hinter Großbank
Die französische Zentralbank hat sich hinter die von einem Handelsskandal erschütterte Großbank Societe Generale gestellt. Zentralbankchef Christian Noyer teilte am Mittwoch mit, die Notenbank sei am vorvergangenen Sonntag über die Probleme bei Societe Generale informiert worden und habe zugestimmt, dass die aufgebauten Handelspositionen rasch abgebaut werden sollten. Damit seien die Interessen der Kunden gewahrt worden. Noyer räumte allerdings ein, die Bank sei bereits im März 2007 vor Risiken im operativen Geschäft gewarnt worden.

"Richtige Entscheidung"
Der Chef der französischen Börsenaufsicht AMF, Michel Prada, erklärte, Societe-Generale-Chef Daniel Bouton habe nach Aufdecken der milliardenschweren Positionen die richtige Entscheidung getroffen. "Wir waren der einhelligen Meinung, dass es außerordentlich gefährlich für das Institut und die Pariser Börse ist, mit der Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen, bevor das Problem nicht gelöst ist", sagte er.

Der 31-jährige Händler Jerome Kerviel soll bei Societe Generale Positionen von 50 Mrd. Euro aufgebaut haben. Durch den Verkauf der Papiere Anfang vergangener Woche war ein Verlust von fast fünf Mrd. Euro entstanden.

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