Warmer Geldregen

Staat nimmt immer mehr Steuern ein

06.05.2008

Lohnsteuer, Mineralölsteuer und Körperschaftssteuer spülten im ersten Quartal weit mehr in die Staatskasse als erwartet.

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Trotz schwacher Wachstumsaussichten sind die Steuereinnahmen von Jänner bis März kräftig gestiegen. Insgesamt liegen die Einnahmen im ersten Quartal bei 14,694 Mrd. Euro und damit um fast sechs Prozent über dem ersten Quartal 2007. Überdurchschnittlich stark zugelegt haben die Gewinnbesteuerung der Unternehmen und die Lohnsteuer.

Leichtes Plus bei Umsatzsteuer
Den größten Einzelposten in der Steuerstatistik macht die Umsatzsteuer aus, die bis März fast 5,16 Mrd. Euro in die Staatskasse gespült hat. Das Plus fiel mit 2,5 Prozent aber bescheiden aus - eine Folge der schwachen Konsumnachfrage.

Lohnsteuer legte kräftig zu
Deutlich stärker gewachsen ist der zweite große Brocken, die von den Arbeitnehmern bezahlte Lohnsteuer. Sie brachte bis März 4,88 Mrd. Euro in die Staatskasse, um 8,4 Prozent oder 377,5 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum. Damit hat die Lohnsteuer auch die Erwartungen des Finanzministeriums übertroffen, das bei der Budgetplanung vor einem Jahr nur mit plus 336,4 Mio. gerechnet hat - für das gesamte Jahr 2008, wohlgemerkt.

Im selben Ausmaß gewachsen ist auch die Einkommenssteuer der Selbstständigen (8,9 Prozent auf 227,2 Mio. Euro).

Körperschaftssteuer explodierte
Den größten Sprung, wenn auch auf niedrigerem Niveau, hat es bei der Gewinnbesteuerung der Unternehmen gegeben. Die Körperschaftssteuer (KöSt) hat bis März 1,12 Mrd. Euro gebracht - um 16 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und nur knapp weniger als das bis Jahresende erwartete Plus von 158,5 Mio. Euro.

Mineralölsteuer mit dickem Plus
Stark im Plus ist auch die Mineralölsteuer (13,3 Prozent auf 661,2 Mio. Euro). Die Tabaksteuer ist mit 251,9 Mio. Euro dagegen beinahe konstant (plus 0,7 Prozent). Die mit Ende Juli auslaufende Erbschafts- und Schenkungssteuer hat dagegen weit weniger gebracht, als von Jänner bis März 2007: Die Einnahmen sind um fast 40 Prozent auf 33,5 Mio. Euro zurückgegangen.

Geldregen für Länder und Gemeinden
Stark profitieren konnten von den Mehreinnahmen im ersten Quartal die Länder und Gemeinden. Ihr Anteil an den Steuereinnahmen ("Ertragsanteile") ist auf 4,59 Mrd. Euro gestiegen - ein Plus von 736 Mio. Euro oder 19,1 Prozent. Auch der EU-Beitrag hat deutlich zugelegt (um 17,5 Prozent auf 955,8 Mio. Euro). Wie hoch der österreichische Nettobeitrag zur EU ausfällt, wird freilich von den heuer zurückfließenden EU-Förderungen abhängen. Im Vorjahr lag er bei 427 Mio. Euro.

Im Bundesbudget bleibt abzüglich der Überweisungen im ersten Quartal etwas weniger Geld als im Vorjahr, nämlich 8,2 Mrd. Euro (minus 113,7 Mio. Euro).

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